28.06.2018

Die Zukunft der Kolpingsfamilien

Die Zukunft der Kolpingsfamilien

Dortmund-Husen. Die Kolpingsfamilien Dortmund-Kurl und Husen haben das Angebot ihrer Diözesanleitung angenommen, nach dem Regionalforum im April nun vor Ort Möglichkeiten und Grenzen der verbandlichen Entwicklung zu diskutieren. Bernd Kruse, ehemaliges Mitglied im Diözesanvorstand und noch in einigen Ämtern aktiv, moderierte den Abend.

von Meinolf Steinhofer

Er stellte zunächst die Entwicklung des „Kolping-­Upgrade“ vor, bei der die Kolpingsfamilien „auf eine höherwertige Konfiguration“ gebracht werden sollen. Ziel sei „die Aktivierung der Mitglieder in einer sich wandelnden Gesellschaft“.

Wie schwierig ein gemeinsamer Weg in die Zukunft eines generationsübergreifenden Verbandes ist, zeige eine erste Auswertung der Mitgliederumfrage, bei der sich 2017 bundesweit 7 500 Mitglieder beteiligt hatten.

„Können Nichtchristen bei Kolping Leitungsfunktionen übernehmen?“, lautete eine Frage an die Gemeinschaft. Etwa 60 Prozent der Mitglieder unter 30 Jahren haben damit keine Probleme. 60 Prozent der über 60-jährigen Mitglieder schon.

Drei Leitfragen führen durch den angestoßenen Prozess: Was ist die größte Stärke von Kolping, was die größte Herausforderung und was muss gemeinsam geändert werden? In drei Kleingruppen wurden an dem Abend die Fragen aufgegriffen, 15 bis 20 Minuten diskutiert, Ergebnisse festgehalten und dann an die nächste Gruppe weitergegeben.

Bestandteil eines weltweiten Verbandes zu sein, das „Zusammengehörigkeitsgefühl“ und „soziale Projekte umsetzen“ bilden nach Auffassung der beiden Kolpingsfamilien ihr Profil. Und „wir versuchen Gemeinde zu leben“ so eine einzelne Stimme. Die Frage „Wie können wir die Angebote besser an die Jugend he­ranbringen“ sehen sie als He­rausforderung, ebenso Mitglieder aktivieren und „familientaugliche Themen“ aufgreifen.

Im zweiten Teil des Abends forderte Bernd Kruse die Anwesenden auf, die Thesen der Regionalforen zu kommentieren, zu ergänzen und zu gewichten. Im April waren 140 Mitglieder und Interessierte in Paderborn zusammengekommen und hatten dazu bereits schriftlich Stellung bezogen.

In stiller Eigenarbeit wanderten in Husen nun vor Ort die Papiere von Mitglied zu Mitglied. Auch hier gab es teilweise kontroverse Positionen von „die Kolpingsfamilie muss sich überörtlich engagieren, um eine Zukunft zu haben“ bis zu der Feststellung: „Es gibt genug Arbeit vor Ort“.

In einer Stellungnahme zu der Frage der zukünftigen Zielgruppe(n) meinte jemand: Kolping sollte keine geschlossene Gesellschaft sein, „wir sind eine Bewegung mit und ohne Mitgliedsausweis“. Deshalb „sollten wir über jeden Menschen dankbar sein, der sich bei uns engagiert“. Und „wer sich bei Kolping engagiert, weiß, worum es geht“.

Abschließend gab es aus der Reihe der Teilnehmer den Wunsch, in absehbarer Zeit konkret vor Ort am Thema weiterzuarbeiten.

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