07.07.2017

Ein durch Gottes Geist inspiriertes Haus

Erzbischof Hans-Josef Becker entzündet während der Weiheliturgie Weihrauch auf dem Altar. Foto: Nückel

Paderborn. Mit einem festlichen Gottesdienst hat Erzbischof Hans-Josef Becker die neue Seminarkirche des Erzbischöflichen Priesterseminars eingeweiht. Die Feier fand am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus statt, die Patrone des Priesterseminars sind.

von Matthias Nückel

„Ich bin sehr froh und dankbar für dieses von Menschen errichtete, aber von Gottes Geist inspirierte Gotteshaus“, sagte Erzbischof Becker zum Abschluss der Liturgie. Jetzt gelte es, diese Kirche mit Leben zu füllen. Der Regens des Priesterseminars, Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer nannte den Kirchbau einen „innovativen und mutigen Schritt“. Dieses Gotteshaus, das auch architektonisch Maßstäbe setze, sei eine würdige Mitte für das Priesterseminar.

Begonnen hatte die Weiheliturgie in der alten Konviktskirche. Nach der Begrüßung durch den Regens zogen die Gottesdienstteilnehmer in einer Prozession zur neuen Kirche. Einen „Pilgerweg“ nannte Menke-Peitzmeyer den gemeinsamen Gang.An der Tür der neuen Seminarkirche vollzog Erzbischof Becker den sogenannten „Schwellen-Ritus“. Nach dem Öffnen des Portals zeichnete er mit seinem Bischofsstab ein Kreuz auf die Schwelle der neuen Kirche, bevor die Gäste diese betreten konnten.

Vor der ersten Lesung segnete der Erzbischof den Ambo. Nach dem Glaubensbekenntnis weihte er den Altar und den gesamten Kirchenraum. Zunächst setzte Erzbischof Becker feierlich die Reliquien des Bistumspatrons, des heiligen Liborius, im Altar bei. Anschließend folgten die Besprengung des Altares mit Weihwasser, die Salbung des Altares mit Chrisam an zwölf Stellen – das Zeichen für die zwölf Apostel als Fundament der Kirche – und das Verbrennen von Weihrauch auf dem Altar. Nach dem Weihegebet wurden die Lichter am Altar und im Kirchenraum feierlich entzündet. Als letzter „Akt“ der Weihe wurde nach der Kommunion auch der Tabernakel gesegnet und das „Ewige Licht“ als Zeichen der Gegenwart Gottes im eucharistischen Sakrament entzündet.

In seiner Predigt zum Patro­nat der neuen Kirche betonte Erzbischof Becker, das Geheimnis Jesu Christi habe die Menschen um ihn herum tief berührt und in Bewegung gesetzt. Auch die Lebensgeschichten der beiden Apostel Petrus und Paulus seien Zeugnisse dafür, so Erzbischof Becker. Die neue Kapelle solle helfen, das Geheimnis Jesu Christi auch unter heutigen Bedingungen zu bewahren. Sie solle dazu beitragen, das Wesentliche des Glaubens immer wieder neu in den Blick zu nehmen. „Hier soll das Geheimnis Jesu Christi wachgehalten werden, hier sollen wir aus der Begegnung mit ihm in den Sakramenten, in der Anbetung und im stillen Gebet Kraft für die nächsten Schritte unseres Glaubensweges schöpfen können“, sagte der Paderborner Oberhirte. Er bat da­rum, dass dieser Ort mit Leben erfüllt werde: „Es gibt nichts Schlimmeres im Leben eines Getauften, als dem Geheimnis Jesu gegenüber gleichgültig zu werden oder die Begegnung mit ihm nicht mehr als ein Geheimnis zu verstehen.“

Weitere Fotos und Texte finden Sie in der Dom-Ausgabe Nr. 27 vom 9. Juli 2017

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