22.01.2016

Gesunde Neugierde und festes Vertrauen

Das neue Logo ziert bereits den Bulli der Pfarrei Hl. Dreikönige in der Dortmunder Nordstadt. Pfarrer Ansgar Schocke ist deren Leiter. Foto: Maas

Dortmund-Nordstadt. Kräfte bündeln, zukunftsfähig als Gemeinde sein – die Pfarrei Hl. Dreikönige Dortmund erlebte jetzt die Feier zu ihrer Errichtung. Aus den sechs Gemeinden in der Nordstadt entstand diese neue Pfarrei, allerdings „nicht nur aus Not“, wie Pfarrer Ansgar Schocke betont. Der Leiter der Pfarrei sieht vielmehr eine große Chance, besser „auf die Menschen zuzugehen, die sich für die Menschen in der Nordstadt engagieren“.

Damit beschreibt Pfarrer Schocke die Möglichkeit, schneller reagieren zu können. Wenn beispielsweise kurzfristige Räume für Flüchtlinge gesucht werden, müsse nicht mehr in jeder Gemeinde beim Kirchenvorstand einzeln nachgefragt werden. „Wir sprechen mit einer Stimme jetzt“, betont der Geistliche.

Was die Kirchen selbst angeht, gebe es bereits konkrete Überlegungen. „Eine würde reichen“, gibt Ansgar Schocke zu bedenken. Denn von den insgesamt 10 200 Katholiken in der Dortmunder Nordstadt sind gerade einmal drei Prozent Kirchgänger. Dennoch bleiben St. Gertrudis und St. Joseph. Für die anderen Got-
teshäuser werde eine neue Nutzung gesucht – allerdings keine komplett ohne die Möglichkeit, dort die Hl. Messe zu feiern.

„An jeder Kirche wird ein Zukunftskreis gegründet“, erklärt Pfarrer Schocke. Dort arbeiten Gemeindemitglieder, das Pastoralteam, Vereinsvertreter und auch Architekten zusammen.

Beispiel Dreifaltigkeitskirche in der Nähe des Borsigplatzes: Gemeinsam mit dem SKM, der Stadtteilschule und der DJK könnte hier ein Angebot, das auf drei Säulen basiert, Realität werden. Bewegungsangebote seien möglich, ebenso Events wie die BVB-Gottesdienste und auch ein Gottesdienstraum ist vorgesehen. Derzeit werde an den Einzelheiten gearbeitet, der Verein Borussia Dortmund wolle die neue Pfarrei dabei ideell unterstützen. Wichtig ist Pfarrer Schocke bei jedem möglichen Konzept: „Die Gemeinde soll immer darin vorkommen, es wird aber anders sein als gewohnt.“

Dass es Vorbehalte gegen die neue Pfarrei gibt, daraus machen auch die Autoren der Pastoralvereinbarung keinen Hehl. „Vielen fällt es schwer, das Liebgewordene loszulassen. Doch wir alle haben gespürt, dass es so wie bisher nicht mehr weitergehen kann.“

Tröstlich und überaus passend sei deshalb das Patronat der Pfarrei. „Die drei Weisen stehen für die Vielfalt, Internationalität und Buntheit unseres Stadtteils“, heißt es im Vorwort der Pastoralvereinbarung. Und weiter: „Sie hielten nicht fest an erstarrten und festgefahrenen Überzeugungen. (…) Dabei ließen sie sich nicht von Furcht und Angst leiten, sondern von einer gesunden Neugier und einem festen Vertrauen.“

Wolfgang Maas

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