100 Jahre SkF – 100 Jahre Ehrenamt
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Gütersloh feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.
Das ehrenamtliche Engagement ist die große Konstante über 100 Jahre SkF in Gütersloh. Wie ein roter Faden zieht sich das Ehrenamt durch die Verbandsgeschichte und war bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts das konstituierende Merkmal.
Den Anfang machten 36 Frauen der „Ortsgruppe Gütersloh“ im Jahr 1924. Sie übernahmen in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt und koordiniert über den Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius, Kaspar Strunz, Vormundschaften, Pflegschaften, Schutzaufsichten und Familienhilfen. Und noch im Jahresbericht 1972 hält die damalige Vorsitzende Änne Böckmann als Arbeitsschwerpunkte für die 20 ehrenamtlichen Mitglieder des Katholischen Fürsorgevereins, wie der SkF damals hieß, fest: Übernahme von Vormundschaften, Schöffenarbeit, Beratung und praktische Hilfe für Alleinerziehende, Problemfamilien, ausländischen Arbeitsnehmer und Umsiedler, heranwachsende Jugendliche.
Für diese Aufgaben würden die Ehrenamtlichen durch Schulungsangebote der Zentrale in Dortmund vorbereitet, sie trafen sich zu regelmäßigen Dienstbesprechungen und zum Erfahrungsaustauch untereinander und mit anderen Hilfsdiensten in Gütersloh.
Rechtliche Betreuung
Heute unterstützt ein Team von über 40 ehrenamtlich Mitarbeitenden den SkF Gütersloh vor Ort; hinzu kommt eine hohe Anzahl Ehrenamtlicher, die eine rechtliche Betreuung übernommen haben. Attraktive Angebote wie das Ringelsöckchen, ein Secondhand-Laden für gebrauchte Kinderkleidung, oder das Franz & Carla – hier kann man für kleines Geld eine gute Tasse Kaffee und ein Stück selbstgebackenen Kuchen oder eine Waffel genießen und anschließende im Carla shoppen – wären ohne Ehrenamtliche nicht möglich. Sie bilden eine wertvolle Ergänzung der übrigen Angebote des SkF.
Auch im administrativen Bereich braucht der SkF ehrenamtliche Unterstützung. So ist qua Satzung der Vorstand, der den Verein rechtlich vertritt, ehrenamtlich tätig. Den Einsatzmöglichkeiten sind aber erstmal keine Grenze gesetzt und richtet sich nach den Wünschen und Erfahrungen der Ehrenamtlichen. Diese engagieren sich beim SkF Gütersloh, weil sie Menschen, insbesondere Frauen und ihre Familien, unterstützen möchten, der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen. Damit schenken Ehrenamtliche dem Verband in ganz unterschiedlichen Bereichen wertvolle Zeit für Aufgaben, die den hauptberuflich Mitarbeitenden in Zeiten wachsender Nachfrage nach Beratung und Betreuung und hohem Verwaltungsaufwand fehlt. Auf der anderen Seite bekommen sie aber auch etwas zurück: eine sinnstiftende Beschäftigung, soziale Kontakte und Freude an der Arbeit im Team.