Im isländischen Selfoss wird derzeit eine neue Kirche gebaut. Das Projekt wird vom Diaspora-Kommissariat mit 563.000 Euro gefördert.
Foto / Quelle: Bonifatiuswerk

5,4 Millionen Euro für Diaspora

Priester in Deutschland spenden für Glaubensbrüder in Nord-, Mittel- und Osteuropa.

Paderborn

Gelebte Solidarität unter Priestern: Mit 5,4 Millionen Euro hilft das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe in diesem Jahr finanziell schwach gestellten Diaspora-Diözesen. Die Unterstützung kommt den in der Seelsorge tätigen Priestern sowie hauptamtlichen Diakonen in Nord-, Mittel- und Osteuropa zugute.

Monsignore Georg Austen ist Geschäftsführer des Diaspora-Kommissariats.
Foto / Quelle: Winfried Hiegemann/Bonifatiuswerk

Katholische Priester in Deutschland spenden für diese Hilfe monatlich ein Prozent ihres Gehaltes. Aufgrund fehlender Eigenmittel und mangels staatlicher Unterstützung können die Bistümer in zahlreichen Ländern Nord-, Mittel- und Osteuropas ohne diese Zuschüsse die notwendigen Ausgaben vor Ort nicht ausreichend finanzieren. „Die Priester in Deutschland sind im weltkirchlichen Interesse und über das Gebet hinaus mit ihren Glaubensbrüdern in Nord-, Mittel- und Osteuropa verbunden. In vielen der dortigen Länder sind Katholiken zahlenmäßig in der Minderheit, die Seelsorge wird durch weite Wege und klimatische Gegebenheiten erschwert“, erläutert Monsignore Georg Austen, Geschäftsführer des Diaspora-Kommissariats. „Die Priester aus Deutschland zeigen mit ihrer finanziellen Unterstützung ihre Solidarität – ein starkes Zeichen in einer Welt, die derzeit von großer Unsicherheit und oft mehr vom Gegen- als vom Miteinander geprägt ist.“

Die Diözesen in Nordeuropa (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden) unterstützt das Diaspora-Kommissariat mit 4,7 Millionen Euro: Für Gehaltsstützungen für die Priester werden 2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit fast 1,9 Millionen Euro werden der Bau und die Instandhaltung von Priesterwohnungen gefördert. Mehr als 300.000 Euro stehen für die Anschaffung von Fahrzeugen bereit, die die Priester in ihren großen Flächengemeinden dringend benötigen. In Mittel- und Osteuropa leistet das Diaspora-Kommissariat Gehaltsstützungen für Priester und Diakone in Höhe von mehr als 700.000 Euro.

Blick von oben auf die Baustelle: Der Kirchenneubau in Selfoss soll Ende 2025 fertiggestellt sein.
Foto / Quelle: Bonifatiuswerk

Seit 2014 werden die Fördergelder des Diaspora-Kommissariats zweckgebunden über das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken weitergeleitet. Vergeben werden die Mittel durch einen Vergabeausschuss, der sich aus Vertretern der Bischöfe von Paderborn, Fulda und Osnabrück sowie Vertretern der Arbeitsgemeinschaft der Priesterräte, des Osteuropa-Hilfswerkes Renovabis und des Bonifatiuswerkes zusammensetzt. „Ich bin sehr dankbar, dass die Priester in Deutschland solidarisch an der Seite der Priester und Diakone in Mittel-, Ost- und Nordeuropa stehen“, sagt der Paderborner Generalvikar Prälat Thomas Dornseifer, seit November 2024 Vorsitzender des Vergabeausschusses: „Durch ihre finanzielle Unterstützung ermöglichen sie die Verkündigung des Evangeliums und das kirchliche Leben in diesen Ländern. Die weltkirchliche Verbundenheit wird durch diese wertvolle und werte-schaffende Unterstützung sichtbar.“

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