08.10.2015

25 Jahre in der Verantwortung

Stabwechsel bei der Caritas Bielefeld mit (v. l.): Marcel Bohnenkamp (Bahnhofsmission), Pfarrer Norbert Nacke, Domkapitular Dr. Thomas Witt, Ulrich Paus, Elisabeth Mösenmeier, Dechant Klaus Fussy, Pfarrer Josef Peters und Renate Kullik (Caritas). (Foto: Rupprecht)

Bielefeld. 25 Jahre lang war sie Vorstand des Caritasverbandes Bielefeld: Elisabeth Mösenmeier ist nach insgesamt 37 Jahren im Dienste der Caritas in den Ruhestand gegangen. Neuer Vorstand ist Ulrich Paus, bisher Vorsitzender des Caritasrates.

Mit einer heiligen Messe in der St.-Jodokus-Kirche in Bielefeld und einem anschließenden Empfang im Klostersaal wurde Elisabeth Mösenmeier feierlich verabschiedet und ihr Nachfolger Ulrich Paus begrüßt. Dechant Klaus Fussy feierte in Konzelebration mit Domkapitular Dr. Thomas Witt, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn, Pfarrer Norbert Nacke und Pfarrer Josef Peters den Gottesdienst.

Den Hauptzelebranten Klaus Fussy hatte sich Elisabeth Mösenmeier wegen der guten Zusammenarbeit im Dekanat Bielefeld gewünscht. Fussy ging in seiner Predigt auf ausgewählte Episoden aus dem Leben der heiligen Elisabeth ein, der Patronin der Caritas und Namenspatronin von Elisabeth Mösenmeier. Mildtätigkeit und Engagement für Arme und Kranke, ein Leben in Armut und Gehorsam kennzeichneten das Leben der heiligen Elisabeth. Heute sei ein Leben für die Caritas, wie Elisabeth Mösenmeier es durch ihr Engagement und den Blick für die Nöte unserer Zeit gezeigt habe, ein besonderer Dienst, sagte Fussy und lobte den Einsatz von Elisabeth Mösenmeier noch in ihren letzten Arbeitstagen für Flüchtlinge. Mit vollem Herzen sei sie „dabei gewesen“. So habe sie sich als Frau der Praxis und des Anpackens gezeigt. Mit einem großen Rosenbouquet – in Anlehnung an das Rosenwunder der heiligen Elisabeth – bedankte sich Fussy im Namen der Kirche, der Menschen und der Stadt Bielefeld für ihr Engagement.

Elisabeth Mösenmeier kam am 1. September 1978 zur Bielefelder Caritas. Als Sozialarbeiterin war sie bis 1990 in der Suchtberatung tätig, bis sie vor 25 Jahren die Geschäftsführung des Caritasverbandes Bielefeld mit einer Handvoll Mitarbeitern übernahm. Heute sind es rund 50. Während ihrer zwei Amtszeiten war Elisabeth Mösenmeier außerdem Sprecherin aller Wohlfahrtverbände in Bielefeld. Jetzt im Ruhestand möchte sie das tun, was ihr Spaß macht, Ausflüge mit dem Rad und sich mit Freude und viel Zeit um ihr Enkelkind kümmern.

Ihrem Nachfolger Ulrich Paus ist die Caritasarbeit nichts Unbekanntes. Seit 20 Jahren ist er ehrenamtlicher Vorsitzender des Caritasrates in Bielefeld, der als Aufsichtsgremium fungiert, und wechselt jetzt ins Hauptamt. Paus will auch als Hauptamtlicher mit viel Motivation, Leidenschaft und Power sein Amt für die Armen und Bedürftigen der Stadt Bielefeld ausfüllen. „Die Arbeit hat sich verändert“, sagte er. „Es müssen viel mehr Anträge ausgefüllt werden und wenn die Verwaltung die Not selber sieht, so wie jetzt bei den Flüchtlingszuwanderungen, dann hilft sie auch finanziell.“ Die ankommenden Flüchtlinge seien aber nicht alles, so Paus. Die Armen und Bedürftigen der Stadt dürften darüber nicht vergessen werden. „Und auch die tägliche Sozialarbeit ist für alle da.“

Nach dem Gottesdienst fand ein Empfang mit rund 100 geladenen Gästen im Klostersaal statt. Professor Dr. Friedhelm Hengsbach hielt die Festansprache mit dem Titel „Die Zeit gehört uns – die Zeit gehört mir“. Unter der Frage: „Was ist Zeit?“ ging es Hengsbach um die Vermeidung von Zeitnot und Zeitdruck und die Abstimmung in unserem Handeln. So sei Caritas, die Liebe zu den Menschen und die Anerkennung der Würde des Menschen, wirkliche Hilfe für Bedürftige und Arme.

(mr)

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