11.12.2021

3,8 Milliarden Euro – Deutsche spendenfreudig wie nie

Deutsche spendenfreudig wie nie

Im Jahr der Flut zeigten die Deutschen sich besonders ­spendenfreudig. Insgesamt haben sie 3,8 Milliarden Euro vor allem für humanitäre Hilfe gegeben. Doch im Rekordjahr 2021 gibt es auch Verlierer.

Die Bilder gingen um die Welt: Als sich im Juli Starkregenfälle zu Flutwellen verwandelten und Teile von Rheinland-­Pfalz und Nordrhein-­Westfalen verwüsteten, war die Welle der Solidarität groß. Das zeigt sich nun auch im Spendenaufkommen. 1,02 Milliarden Euro spendeten die Deutschen von Januar bis September allein für die Not- und Katastrophenhilfe. Das sind 526 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.

Das schlägt sich auch im Gesamtspendenvolumen nieder. Von 3,8 Milliarden Euro sprachen die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und der Deutsche Spendenrat bei der Vorstellung der Erhebung „Trends und Prognosen“ in Berlin. Es ist die höchste Summe seit Beginn der Erhebung 2005 und ein Zuwachs um 14 Prozent. Auch die Prognosen für das gesamte Jahr bewegen sich auf Rekordniveau. Legt man den Trend des letzten Quartals von 2020 zugrunde, könnten am Jahresende 2021 rund 5,85 Milliarden Euro gespendet worden sein, erklärt Bianca Corcoran von der GfK. Durchschnittlich spendete 2021 jeder vierte Deutsche zumindest einmal – durchschnittlich 40 Euro.

Doch von dem Rekord profitieren wie so häufig nicht alle. Als „desaströs“ bezeichnet Spendenrat-­Geschäftsführer Max Mälzer die Situation im Sportbereich. Und er vermutet als Grund dafür auch die Corona-­Pandemie und deren Folgen: Gerade Spenden für den Sport würden viel auf Präsenzveranstaltungen generiert. Verluste sind jedoch vor allem bei den Spenden für Geflüchtete zu verzeichnen. Sie sanken um fast ein Drittel auf 207 Millionen Euro, das sind 90 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch bei der Kultur- und Denkmalpflege gab es ein Minus von ungefähr 24 Millionen Euro. Auch die Spenden im Bereich Religion und Kirche sind weiterhin rückläufig. Innerhalb der humanitären Hilfe geht ihr Anteil von 25 Prozent auf etwa 20 Prozent zurück.

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