75 Jahre Maria Königin des Friedens
Maria Königin des Friedens. (Fotos: Patrick Kleibold)
Die Gemeinde Maria Königin des Friedens in Menden-Oberrödinghausen feierte das 75-jährige Weihejubiläum ihrer Kirche. Am 1. August 1948 wurde die neu erbaute Kirche – eine der modernsten Kirchen Deutschlands damals – durch Weihbischof Augustinus Baumann feierlich eingeweiht.
Oberrödinghausen (Annabell Jatzke). Hinter dem überdimensionalen Eingangsportal verbirgt sich ein Raum der Klarheit und Stille, der die Besucher immer wieder fasziniert. Geplant wurde die Kirche bereits vor dem Zweiten Weltkrieg von dem bedeutenden Architekten Prof. Rudolf Schwarz. Er realisierte in diesem Frühwerk seine Idealvorstellung einer Kirche, die nicht idyllischer Zufluchtsort im Getriebe des Alltags sein sollte, sondern eher eine Kraftstation des geistlichen Lebens. Ihre Klarheit, die Reduktion auf das Wesentliche und das besondere Lichtkonzept des Architekten sprechen den modernen Menschen immer noch in besonderer Weise an.
Die Bauarbeiten ruhten während des Krieges. 1944 wurden auf dem bereits fertigen Fundament Baracken für die Arbeiter errichtet, die am Projekt Schwalbe 1 beteiligt waren. Der Wunsch der Oberrödinghauser Gemeinde nach einer eigenen Kirche war so groß, dass bereits direkt nach dem Krieg mit dem Weiterbau begonnen wurde. Die Menschen holten mit eigenen Händen die Bruchsteine aus einem nahe gelegenen Steinbruch. So konnte bereits im Juli 1946 Richtfest gefeiert werden. Am 1. August 1948 wurde die Kirche durch Weihbischof Augustinus Baumann eingeweiht.
Rückblick auf die wechselvolle Geschichte
Nun freute sich der Pfarrgemeinderat mit seinem Vorsitzenden Werner Neuhaus über zahlreiche Gäste bei den zwei Jubiläumsveranstaltungen. Es gab die Gelegenheit, die Kirche bei einem Sommerkonzert zu erleben. Kantor Christian Rose an der Truhenorgel und Antje Heinemann mit ihren Flöten füllten den Raum mit Musik. Begleitend dazu erläuterte Maria Neuhaus mit kurzen meditativen Impulsen die Intention des Architekten Prof. Dr. Rudolf Schwarz. Gern nutzten die Besucher die Möglichkeit, in der Pause bei Wein und Brot miteinander ins Gespräch zu kommen.
Außerdem zelebrierte Pfarrer Jürgen Senkbeil das Festhochamt. Kirchenvorstandsvorsitzende Elisabeth Kather hielt einen launigen Rückblick auf die wechselvolle Geschichte der Kirche. Prof. Michael Schmoll (Orgel) und Brigitte Robers-Schmoll (Flöte) gestalteten musikalisch den Gottesdienst. Unter dem Motto „An Tagen wie diesen“ wurde erinnert, gedankt und gefeiert. Beim anschließenden Sektempfang gaben zahlreiche Gäste ihrer Freude darüber Ausdruck, dass die kleine Kirche oberhalb der Siedlung Oberrödinghausen immer noch voll Leben ist und hoffnungsvoll in die Zukunft blickt.
Konzerte, Ausstellungen, Taizé-Gebete und der Labyrinthverein laden zusätzlich zu den regelmäßigen wöchentlichen Gottesdiensten immer wieder in die Kirche ein.
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