13.05.2016

Alles hat ein Ende …

Oh weia! Der Regens des Münsteraner Priesterseminars hat neulich ein Interview gegeben.

Oh weia! Der Regens des Münsteraner Priesterseminars hat neulich ein Interview gegeben. Das ist an sich nicht schlimm und eigentlich sagt er auch gar nichts Neues, aber dass es jemand wie er sagt, erstaunt und erschreckt: „Das System, wie es bisher besteht, ist am Ende“, sagte er der Münsteraner Kirchenzeitung. Mit dem System meinte er die derzeit real existierende Kirche: „Das gilt für die Ebene der Gemeinden, die Strukturen darüber sowie für die Priesterausbildung.“ Bundesweit sorgte das Interview für Aufsehen.

Klar, dieses endzeitliche Gefühl ist einem auch schon unter die Jacke gekrochen. Man ahnt bzw. weiß bzw. erlebt es längst selbst. Die Kirche, in der wir groß geworden sind, geht dem Ende entgegen und ist in Teilen schon nicht mehr da. Das heißt: natürlich nicht die Kirche, sondern diese Form von Kirche, die schnuckelige, nachkonziliare Pfarrfamilie, die ihre Pfarrfamilienfeste gefeiert und sich eigene Heime gebaut hat. Die einen geprägt und einem auch gut getan hat und die man jetzt schon schrecklich vermisst. Man mag gar nicht darüber nachdenken, was bereits alles ins Rutschen gekommen ist und noch ins Rutschen kommen wird. Oder um es mit den Worten des Regens Niehues zu sagen: Was am Ende ist und an sein Ende kommen wird: die Rätestruktur, die Ortsgruppen der Verbände, die Messdienerarbeit …? Wirklich, man kriegt zittrige Knie.

Nun ist an diesem Wochenende Pfingsten und das ist bitte nicht das Fest der großen Klage und der Hasenfüßigkeit, sondern der Gründung der Kirche, und damit Gelegenheit, sich zu erinnern: Was war noch die Ur-Idee? Und wie war das mit den Leuten aus Phrygien und Pamphylien?

„Ihr werdet meine Zeugen sein“, sagt Jesus kurz vor der Himmelfahrt und kündigt als Stärkungsmittel den Heiligen Geist an. Und dann geschah es: Die Jünger wussten, wovon sie zu reden hatten und taten es in einer für alle (!) verständlichen Sprache. Eben auch für die aus Phrygien und Pamphylien.

Claudia Auffenberg

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