Altarweihe beendet lange Sanierung in Erwitte-Schmerlecke
Weihbischof Dr. Dominicus Meier kannte die Kapelle von früher und war bei der Altarweihe ganz begeistert, wie sich alle drei Fördervereinsmitglieder begeistert erinnern. (Foto: Sack)
Die Kapelle St. Antonius und St. Luzia in Erwitte-Schmerlecke ist nun 125 Jahre alt und erstrahlt seit diesem Jahr in neuem Glanz. Rund zehn Jahre wurde geplant und u. a. mit externer Hilfe gearbeitet, etwa von Pater Abraham, Prior der Benediktinerabtei Königsmünster, Metallbaumeister und versierter Designer. Höhepunkt war die Altarweihe.
Erwitte-Schmerlecke (PK). Der erste Eindruck der im gotischen Stil erbauten Kapelle ist erhaben. Sie steht erhöht zur Straße und die Besucher müssen entweder eine kleine Treppe oder einen behindertengerechten Rampenweg beschreiten, um zum Eingangsportal zu kommen. In der Kapelle sind Ilona Sack, Christa Pehle und Elmar Hoffmeister vom Förderverein der Kapelle, die den Werdegang der aufwendigen Aufarbeitung Revue passieren lassen.
„Vor gut zehn Jahren kam erstmals der Gedanke auf, dass ein neuer Anstrich durchaus sinnvoll wäre“, sagt Pehle. So trafen sich der Kirchenvorstand und Vertreter des Erzbistums Paderborn vor Ort und die Bilanz stellte eine Herausforderung dar. „Bald war klar, dass zunächst von außen gründlich saniert werden musste, bevor es im Inneren weiterging“, sagt Hoffmeister. Dann habe sich die Planung lange hingezogen, Kommissionen mussten tagen und das Denkmalamt hat Vorgaben erstellt.
Von praktischer Eigenleistung bis hin zu Benefizkonzerten
„Eine Herausforderung war dabei, dass die Bänke, der Boden, der Altar und die Orgelempore bleiben müssten“, sagt Pehle. Doch zunächst begannen die Arbeiten im Außenbereich, wobei die Gemeinde und der Förderverein stets unterstützend eingebunden waren. „Das reichte von praktischer Eigenleistung bei jeder Gelegenheit bis hin zu verschiedenen Festen und Benefizkonzerten, um die benötigten Eigenmittel zu beschaffen“, so Pehle. Um die Gelder zu bekommen, wurde auch ein Crowdfunding betrieben und zahlreiche Stiftungen angeschrieben.
Langsam, aber stetig ging die Arbeit voran, sodass im Jahr 2015 der Außenbereich der Kapelle fertiggestellt wurde, inklusive dem neuen, behindertengerechten Zugang. Im Inneren galt es aber ebenfalls noch, viele Herausforderungen zu lösen. Baumwurzeln hatten den Fußboden angehoben. Zudem nahm eine dunkle Holztäfelung nicht nur viel Licht aus dem Raum, sondern sorgte auch für gestaute Feuchtigkeit.
Herausforderungen gemeistert
„Wir wollten die Kirche aber im Inneren bewusst hell und schlicht halten“, sagt Pehle. So wurde die Vertäfelung entfernt und da die darunter liegende Wandmalerei nicht insgesamt erhalten werden konnte, wurde ein schmaler Streifen im Originalstil neu angebracht.
Das Problem mit dem Fußboden, der rund zwölf Zentimeter aus dem Lot war, wurde durch ein fähiges Fachunternehmen gelöst. Die komplette Heizung und Elektrik wurden erneuert, inklusive einer wegweisenden Verbesserung. „Da wir direkt am Jakobsweg liegen, wollten wir eine offene Kirche“, so Sack.
Um den Pilgern eine optimale Zeit der Spiritualität zu ermöglichen, wurde ein digitales System eingebaut, bei dem jeder auf Knopfdruck eine besondere Beleuchtung, Musik und Impulse erklingen lassen kann. Andere, viel profanere Maßnahmen, wurden ganz beiläufig entdeckt und umgesetzt. „Bei einem Planungstreffen stellte jemand fest, dass ja gar kein Wasseranschluss da war“, so Hoffmeister.
Schätze wurden gekonnt in Szene gesetzt
Dieser wurde ergänzt und demnächst soll außen noch ein Trinkbrunnen entstehen. Alte Schätze wurden ebenfalls gekonnt in Szene gesetzt. Das weithin bekannte Viegener-Kreuz stammt aus der unmittelbaren Nachkriegszeit. Es ist durch den Kontakt mit der Bauernfamilie Schulte-Silberkuhl nach Schmerlecke gekommen. Auf dessen Rückseite hat der Künstler die lokalen Schrecken des Krieges, von der Bombardierung Soests bis zu den Zerstörungen durch befreite Kriegsgefangene, abgebildet. Dieses hängt nun über dem neuen Altar-Ensemble.
Pater Abraham Fischer erstellte ein modernes Konzept, bei dem der Hochaltar mit Rentabel und zwei rückübertragenen Heiligenfiguren aus einem Depot des Erzbistums ansprechend gestaltet wurde. Er ergänzte das Ensemble um einen Altar, Kerzenleuchter und einen Ambo aus Cortenstahl, was hervorragend harmoniert. Weihbischof Dr. Dominicus Meier kannte die Kapelle von früher und war bei der Altarweihe ganz begeistert, wie sich alle drei Fördervereinsmitglieder begeistert erinnern.