Alter Kirchweg – neu entdeckt
In Albaum stellte das Team seinen Weg „Alter Kirchweg – neu entdeckt“ am Kreuz der ersten Station vor (v. r.): Mechthild Kaiser (Pfarrgemeinderat Peter und Paul, Kirchhundem), Otto Kordes (Fotograf), Albrecht Sandholz (Heimat- und Förderverein Albaum), Susanne Kues-Gertz (Gemeinde Kirchhundem), Hans-Joachim Sandholz (Heimatverein), Pastor Heribert Ferber, Gudrun Sandholz (Heimatverein) und Michael Bogedain (Erzbistum Paderborn). Foto: Barbara Bogedain
Kirchhundem-Albaum. Einen alten Kirchweg wieder belebt hat der Pastoralverbund Kirchhundem. Der alte Weg von Albaum zur Kirche in Kirchhundem wurde jetzt offiziell aufgenommen in das Verzeichnis auf der Internetseite: www.orte-verbinden.de
„Erst seit 1906 gibt es in Albaum eine eigene Kirche. Vorher mussten alle zum Gottesdienst zu Fuß nach Kirchhundem gehen“, erzählt Albrecht Sandholz aus Albaum. „Dieser Weg geriet dann in Vergessenheit, bis Gemeindemitglieder aus Albaum und Kirchhundem 2008 den Weg neu entdeckten und einen Kreuzweg aus großen Eichenstämmen errichteten. Seitdem wird dieser alte Kirchweg wieder rege genutzt. „Als dann im letzten Herbst die Anfrage aus Paderborn kam, ob dieser Weg nicht auch auf der Internetseite www.orte-verbinden.de eingestellt werden solle, waren wir gleich begeistert.“
Schnell bildete sich ein Team um Albrecht Sandholz und Pastor Heribert Ferber, welches die notwendigen Arbeiten unter sich aufteilte. Susanne Kues-Gertz fasste dann die Texte zusammen und Otto Kordes fotografierte die Bilder. Nun konnte das Ergebnis präsentiert werden. Der Weg ist fast fünf Kilometer lang und dauert rund eineinhalb Stunden.
Wer den Weg im Internet unter www.orte-verbinden.de anklickt, bekommt die Route auf einer interaktiven Karte angezeigt. Gleichzeitig beschreibt ein Text die Besonderheiten des Weges. Die Beschreibung und die dazugehörige Karte können heruntergeladen und ausgedruckt werden. Für ein GPS-Gerät kann man auch die entsprechende Datei herunterladen. Zurzeit wird geprüft, ob an den einzelnen Wegpunkten Tafeln mit QR-Codes angebracht werden können. Dann könnten vor Ort mit Mobilgeräten wie einem Smartphone Informationen und weiteres Material zu dem pastoralen Ort abgerufen werden.
„Die Internetseite www.orte-verbinden.de ist eine Einladung an die Menschen vor Ort, sich ihren pastoralen Raum geografisch zu erschließen und zu überlegen, welche Orte von besonderer Bedeutung sind und zum ‚Gesamtbild‘ gehören“, erklärt Barbara Bogedain, Referentin in der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung des Erzbistums Paderborn. „Pastorale Räume werden ja in der Regel aus mehreren Gemeinden oder sogar aus mehreren Pastoralverbünden gebildet. Da ist die Beschreibung eines Wanderweges eine Möglichkeit, den großen Raum, der zunächst noch ungewohnt ist, als ein Ganzes zu erfahren.“
Die verschiedenen Orte, zu denen die Wege führen, machten außerdem deutlich: „Unser Glaube, unsere Kirche kann an vielen Stellen andocken, nicht nur an den klassischen kirchlichen Räumlichkeiten“, sagt Michael Bogedain, Referent in der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung. „Diesen Gedanken von ‚ungewohnten Orten‘ greift auch das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn auf, indem es von ‚Pastoralen Orten und Gelegenheiten‘ spricht.“
Überall im Erzbistum Paderborn entstehen solche modernen Pilgerwege. Zum Start der Internetseite im November 2015 waren es 23 Wege. Bis heute wurden 45 Wege eingestellt und weitere sind in der Bearbeitung.
Michael Bogedain freut sich über weitere Ideen: „Wenn jemand Interesse hat, in seinem Pastoralverbund pastorale Orte zu benennen, zu beschreiben und durch einen Weg zu einem modernen Pilgerweg zu verbinden, kann er sich gerne mit uns in Verbindung setzen.“