Am Grill ins Gespräch kommen
Da komme ich her – zu Beginn von „on tour“ zeigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einem Stadtplan, wo sie leben. Foto: Maas
Dortmund. Der Bulli des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist seit dem Sommer in ganz Dortmund „on tour“. An Bord hat er nicht nur jede Menge Informationsmaterial, sondern auch einen Grill. So auch, als er bei Temperaturen um die null Grad an der neuen Jugendfreizeitstätte in Wellinghofen Station machte. „Wir wollen uns untereinander kennenlernen“, betonte Annette Kienast, Referentin für Jugend und Familie bei der katholischen Stadtkirche Dortmund. Zusammen mit ihrer Kollegin Iris Meiser und Katharina Wehrmann (BDKJ-Stadtvorsitzende) leitete sie die Veranstaltung.
von Wolfgang Maas
Unkompliziert sollte der Abend werden, es war der fünfte in der Reihe „on tour“. In drei Kleingruppen konnten die überwiegend jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich mit den Themen „Gruppenleitergewinnung“, „Finanzen“ oder „Spiritualität“ beschäftigen. Im Anschluss gingen die Gespräche dann zwanglos am Grill weiter.
Für Annette Kienast ist dies ein Konzept, dass sich bewährt hat. „Wir hatten bisher vier Abende, die erfolgreich verlaufen sind.“ Denn obwohl die Gemeinden innerhalb eines pastoralen Raumes kilometermäßig nicht so weit auseinanderliegen, sei es eine Herausforderung für Haupt- und Ehrenamtliche, Kontakt zu halten und Beziehungen aufzubauen. Vernetzung sei daher ein Hauptanliegen des Projektes. Hier wollen der BDKJ, die katholische Stadtkirche sowie die „junge kirche dortmund“ unterstützen. Diese Hilfe kann ganz praktisch sein: Wer hat Ideen für ein Ferienlager, wer kann Material beisteuern oder ähnliches? Ehrenamtlich Engagierte sollen so zum Beispiel im Hinterkopf behalten: In der Nachbargemeinde gibt es jemanden, dessen Erfahrungen ich nutzen kann. Zudem stellten sich die Referenten als Ansprechpartner stellvertretend für die Stadtkirche, den BDKJ sowie die „junge kirche dortmund“ vor.
In den Kleingruppen, die immer zu „on tour“ gehören, informierte Katharina Wehrmann über die Möglichkeiten des BDKJ, beispielsweise Fördergelder zu vermitteln. Annette Kienast übernahm das Thema „Gruppenleitergewinnung“ und Iris Meiser zeigte, dass „Spiritualität“ nicht unbedingt trocken sein muss.
Dazu hatte die Referentin der katholischen Stadtkirche ein Sammelsurium an Alltagsgegenständen ausgebreitet. Eine Uhr, ein Telefon, einen Schneebesen, Ohrenschützer, Frischetücher – wer ein System suchte, wurde nicht fündig. Wahllos habe sie Gegenstände in einen Karton gepackt, gab Iris Meiser zu. Dennoch kam schnell eine Diskussion über den Glauben in Gang.
Marcel Pier, Leiter der Jugendfreizeitstätte, fand den Gehörschutz passend. „Antworten auf die unbeantworteten Fragen finde ich in der Stille“, begründete er. Das sah sein Gegenüber Helge ganz anders. Für ihn hat der Gehörschutz etwas von sich abgrenzen, nicht dazu gehören wollen. Iris Meiser war es wichtig zu zeigen, dass auch ganz alltägliche Dinge Assoziationen zum Glauben wecken können – und schon ist man im Gespräch. Eine gute Grundlage für den gemütlichen Teil mit Salat und Bratwurst.