Auf jeder Schindel steht ein Name
Mit vereinten Kräften wurde die Altarplatte zwischen die Altarstützen als „letzter Stein“ der neuen Kapelle eingesetzt. Foto: Wiedenhaus
Rüthen (-haus). Viele haben ihre Ideen bei der Planung eingebracht und selbst mitgebaut, entstanden ist ein architektonisch beeindruckendes Gebäude. Nach zehnjähriger Planungs- und Bauzeit folgte am vergangenen Samstag der Höhepunkt in diesem besonderen Gemeinschaftswerk: Erzbischof Becker segnete am Diözesanzentrum „Eulenspiegel“ der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in einem feierlichen Gottesdienst die neue Kapelle.
Ein symbolträchtiger Akt steht am Schluss: Acht starke Arme tragen die massive hölzerne Altarplatte in Form eines Kreuzes durch die Gemeinde und setzen sie „als letzten Stein der neuen Kapelle“ in die Altarstützen ein. Dann segnet der Erzbischof den nun vollständigen Altar. Die neue Kapelle solle ein Ort sein, an dem Gemeinschaft mit Gott und untereinander erfahrbar sei, hatte Erzbischof Becker, der selbst in seiner Jugend Pfadfinder gewesen war, zuvor in seiner Predigt gesagt und die DPSGler ermutigt: „Diese Kapelle wird kein lebendiger Raum, wenn ihr sie nicht mit Leben erfüllt. Die Kirche sind wir alle miteinander. Ihr seid die Kirche, ihr haltet sie lebendig.“
„Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder“, dass das kein inhaltsleerer Spruch ist, hatte sich zuvor bereits bei der offiziellen Schlüsselübergabe gezeigt: nicht nur, weil unzählige Pfadfinder beim Bau selbst mitgeholfen hatten, wie die DPSG-Diözesanvorsitzende Anna Werner in ihrer Begrüßung betonte: „Viele unserer Kapellenbauer wissen ganz genau, welche Schindeln sie hier angebracht haben.“ Unterstützung gab es in vielfältiger Weise auch von den Freunden und Förderern der DPSG – mit Rat und Tat auf der Baustelle genauso wie durch materielle Hilfe in Form von Spenden. Martina Luft, Dietmar Vitt, Hans-Georg Hunstig von den Freunden und Förderern der DPSG jedenfalls waren in ihren Grußworten voll der Freude: „In all den Jahren der Planung habe ich immer wieder erlebt, dass alle hier eine Kapelle wollten. Die Pfadfinder wollten hier Kirche vor Ort sein. Die Zeit war reif, um das starke Zeichen zu setzen: Wir schaffen hier trotz mancher Widrigkeiten einen pastoralen Ort für Kinder und Jugendliche“, sagte Dietmar Vitt.
Eingebettet war die Segnung in einen „Tag der offenen Tür“ mit einem vielfältigen Programm. Nach einem Konzert mit Sänger und Liedermacher Samuel Harfst klang er am Lagerfeuer aus – wie es sich für Pfadfinder gehört.