Auskunft über Gott geben
Prälat Thomas Dornseifer (2. v. l.), Dechant Johannes Hammer (Mitte), Superintendentin Martina Espelör sowie die stellvertretenden Dechanten Pfarrer Andreas Schulte (l.) und Pfarrer Frank Niemeier bei der Vesper.Fotos: Nückel
Hemer. Mit einer Vesper und einem kleinen Empfang ist der neue Dechant des Dekanates Märkisches Sauerland, Pfarrer Johannes Hammer, in sein Amt eingeführt worden. Dabei wurden auch einige pastorale Akzente gesetzt.
von Matthias Nückel
„Der Hauptteil meiner Arbeit wird das Zuhören sein, um gemeinsam mit den anvetrauten Menschen Ziele zu erreichen, nicht zuletzt bei Gott anzukommen”, betonte Dechant Hammer in seiner „Antrittsrede“ zum Abschluss des Empfangs. Und er nannte drei Anliegen, die ihm in der kommenden Zeit wichtig sind.
An erster Stelle steht für ihn das Gebet, „die Pflege der Gottesbeziehung, in der das christliche Leben verwurzelt ist“. Angesichts von Umstrukturierungen und Veränderungen in der Gemeindepastoral schade ein jährlicher Gebetstag um Berufungen in der Kirche auf Dekanatsebene nicht, so Hammer. Als zweiten Punkt nannte er die Förderung und Unterstützung der nachwachsenden Generationen. „Das Gespräch, der Austausch der verschiedenen Generationen ist mir wichtig, wenn es um die Gestaltung der Zukunft geht”, betonte er.
Das dritte Anliegen von Pfarrer Hammer ist die Bildung bzw. Ausbildung von Haupt- und Ehrenamt, um in einer vielfältigen Gesellschaft angemessen Auskunft über den Gott Jesu Christi geben zu können. „Um Menschen über die Grenzen der Kirchengemeinden hinweg erreichen zu können, ist der Dialog mit den christlichen Konfessionen, Religionen und Kulturen unabdingbar; dabei ist es wichtig, dass Jesus Christus das Heil aller Menschen möchte”, sagte der Dechant.
Diese Themen hatten zuvor in der Vesper und beim Empfang schon eine Rolle gespielt. Prälat Thomas Dornseifer, der den neuen Dechanten vereidigte, sagte in seiner Predigt, die Frage, wie man die Botschaft Jesu zu den Menschen bringe, sei noch so aktuell wie vor 2 000 Jahren. Das Ziel jedoch sei immer noch, die Botschaft lebendig sein zu lassen, den Glauben zu leben und ihn weiterzutragen.
Das Zukunftsbild des Erzbistums sei kein Königsweg und kein Rezeptbuch, sagte Dornseifer, sondern vielmehr eine Einladung an alle, sich auf den Weg zu machen, zu suchen und zu fragen und einen neuen Weg zur Glaubensweitergabe zu finden. Angesichts der unterschiedlichen Bedingungen zwischen Stadt, Land und Diaspora werde es den einen Weg nicht geben. Deshalb lade der Erzbischof ein, Wege zu finden und Horizonte zu erweitern – auch mit Menschen, die nicht jeden Sonntag im Gottesdienst sind.
Nach der Vesper in der Pfarrkirche St. Peter und Paul – die musikalisch vom Kammerchor im Pastoralverbund Iserlohn unter Leitung von Dekanatskirchenmusiker Christopher Brauckmann und Christian Vorbeck, Hagen, an der Orgel eindrucksvoll gestaltet wurde – fand der kleine Empfang im Haus Hemer statt. Landrat Thomas Gemke betonte in seinem Grußwort, dass ihm der Dialog zwischen Staat und Kirche wichtig sei, weil beide viele gemeinsame Aufgaben haben. Und er legte ein klares Bekenntnis ab: „Es ist wichtig, dass wir das Christentum neu leben. Wir müssen uns dazu bekennen, dass wir in einem christlichen Land leben.“
Die evangelische Superintendentin Martina Espelör äußerte die Hoffnung, „dass wir in der Ökumene noch viele Schritte vorankommen“. Und Anita Weins, die im Namen des Dekanatspastoralrates gratulierte, sagte: „Was uns zusammenhält, ist das Vertrauen auf Gott.”
Alle Redner dankten auch Pfarrer Jürgen Senkbeil, der 17 Jahre das Dekanat geführt hatte.