Auszeichnung in Gold
Für ihre innovative Architektur wurde die Autobahnkirche Siegerland mit dem amerikanischen Architekturpreis in Gold ausgezeichnet. Foto: Jonas
Wilnsdorf (jon). Die Autobahnkirche Siegerland hat einen internationalen Architekturpreis erhalten. Die ökumenische Kirche an der Autobahn 45 bei Wilnsdorf wurde mit dem „American Architecture Prize“ in Gold in der Kategorie „Kulturelle Architektur“ ausgezeichnet.
Damit liegt die Siegerländer Kirche in dieser Kategorie auf dem zweiten Platz von elf ausgezeichneten Projekten weltweit. Hinter der Autobahnkirche landeten so bedeutende Bauten wie das Guggenheim-Museum in Helsinki oder das Konzert- und Konferenzzentrum in Reykjavik. Der amerikanische Architektur-Preis zeichnet Projekte der Disziplinen Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur in rund 40 Kategorien aus.
Die am 26. Mai 2013 eingeweihte Autobahnkirche steht am Rande des Autohofes Wilnsdorf, zugänglich über die Anschlussstelle 23 Wilnsdorf im südlichen Siegerland. Das Gotteshaus ist rund um die Uhr zur Andacht von Reisenden aller christlichen Glaubensrichtungen geöffnet.Die Geschichte der Autobahnkirche beginnt mit der Gründung eines Fördervereins im Jahr 2009. Ausgehend von einer Idee von Hartmut und Hanneliese Hering wollte dieser im Siegerland den weißen Fleck auf der Landkarte der Autobahnkirchen zwischen Kassel und Wiesbaden schließen.
Die Gemeinde Wilnsdorf stellte das Grundstück zur Verfügung und viele Menschen trugen mit ihren Spenden dazu bei, dass das Projekt erfolgreich umgesetzt werden konnte. Den Architekten Schneider und Schumacher aus Frankfurt gelang es, eine weiße, schwebende Kirche zu gestalten, die mit ihrem Design bereits von der A 45 als Kirche zu erkennen ist und sich außerdem in der Umgebung des Autohofes Wilnsdorf zu behaupten weiß.
Der Förderverein sorgt für die Verwaltung und Erhaltung der Kirche. Er organisiert auch die jeden Freitag in der Kirche stattfindenden Wochenschluss-Andachten sowie gelegentliche kulturelle Veranstaltungen mit religiösem Charakter.
Der Entwurf des Frankfurter Architekturbüros gilt als ein Beispiel für postmoderne sakrale Architektur. Das Innere strahle „eine Art nomadisch-provisorischer Zeltgeborgenheit“ aus, schrieb die Neue Züricher Zeitung aus der Schweiz über die Kirche im Siegerland. Die äußere Form der Kirche basiert auf Dreiecksformen, die durchgehend in Weiß gehalten sind.