Barrieren durch Kochen beseitigen
Mmhh, diese Köchinnen suchen Verstärkung. Foto: Caritas
Werl. Wenn Speisen gemeinsam gekocht werden, entsteht Gemeinsamkeit, wächst Verständnis und es fallen Barrieren im Kopf. Dieses Ziel verfolgt das Caritas-Projekt „Nah dran“, das sich auch an Flüchtlingsfrauen wendet. Die ersten Termine waren bereits ein Erfolg, trotz aller sprachlichen Hindernisse.
Dass auch sprachliche Hürden bewältigt werden, wenn es um den Einsatz von Kurkuma, Cashew-Kernen und Kichererbsen geht, wissen Tümay Omeirat und Beatrix Neuhaus von der Caritas Kontaktstelle Werl, die gemeinsam das Projekt betreuen.
Geboren wurde das Projekt „Internationales Kochen“ aus der Beobachtung heraus, dass gerade die Frauen – ob sie nun in einer Flüchtlingsunterkunft oder in einer eigenen Wohnung leben – vielfach Schwierigkeit haben, in der neuen Umgebung heimisch zu werden. „Wir wollen die Frauen aus den Unterkünften herausholen und sie in das Leben dieser Stadt integrieren!“, erklärt Tümay Omeirat das Ziel, das mit „Nah dran“ realisiert werden soll.
Die ersten beiden „Kochveranstaltungen“ wurden im Stadtteilbüro durchgeführt. „Da sind schon viele auf uns aufmerksam geworden“, berichtet die Wickederin. Aus Syrien, aus der Türkei, aus Afghanistan, aus dem Irak und aus der Wallfahrtstadt selbst kamen die ersten Teilnehmerinnen im Alter zwischen 16 und 45 Jahren. Jetzt hat sich ein fester Kreis gebildet. Mal wird syrisch gekocht, dann afghanisch und vielleicht auch einmal deutsch. „Das wäre schön, wenn sich auch deutsche Frauen der Gruppe anschließen würden“, lädt Tümay Omeirat interessierte Werlerinnen ein.
Denn es geht ja nicht nur darum, gut zu essen – es geht darum, den Frauen die deutsche Sprache näherzubringen und ihnen bei der Bewältigung des Alltags zu helfen. „Fast alle von ihnen besuchen einen Sprachkurs und können sich ausdrücken. Deshalb haben wir das Internationale Kochen ja als offenes Angebot entwickelt, an dem alle interessierte Frauen teilnehmen können und so ein besonderes Netzwerk knüpfen.“
Gekocht, gegessen und aufgeräumt wird zwischen 11.15 und 14.45 Uhr. Am Ende besprechen die Teilnehmerinnen – natürlich mit türkischem Tee aus dem Samowar – wichtige Themen. Interessierte Frauen können sich bei Tümay Omeirat unter Telefon: 01 75/2 81 43 86 oder per E-Mail: unter omeirat@caritas-soest.de informieren und anmelden.