Beispielprojekt nimmt Form an
Kirchenvorstandsmitglied Günter Rosenhövel freut sich mit den fleißigen Handwerkern über den Baufortschritt. Foto: Körtling
Herringen. Trotz der sehr langen Vorlaufzeit und der gegenwärtig herrschenden Corona-Krise gehen die Bauarbeiten am Haus der Begegnung, das auch den Titel „Momentum“ trägt, munter voran. Günter Rosenhövel, Kirchenvorstandsmitglied der Gemeinde St.Peter und Paul, ist Woche für Woche vor Ort und lobt die beteiligten Handwerker: „Im Vorfeld gab es einige Verzögerungen, doch die Handwerker sorgen stets fleißig für eine gute Umsetzung.“
von Peter Körtling
Inzwischen ist das Bauunternehmen damit beschäftigt, die letzten Betonarbeiten der Decke des eingeschossigen Neubaus zu erstellen. „Während die Bauarbeiter jetzt weitermachen, planen wir in sieben Wochen mit dem Zimmerer und dann auch zügig mit dem Dachdecker“, sagt Rosenhövel.
Wer aber schon jetzt einen Blick durch die Aussparungen der flach geneigten Betondecke wirft, erkennt bereits die späteren Nutzungsbereiche. Die Verzögerungen im Vorfeld waren zwar ärgerlich, aber auch verständlich: Dieses Bauwerk ist nicht nur ein Gemeindezentrum, sondern ein Leuchtturm für den ganzen Stadtbezirk.
Ursprünglich war angedacht, das Gemeindezentrum namens „Michaelsheim“ der dringend erforderlichen Sanierung zu unterziehen. Aufgrund des Aufwandes wurde auch über einen Neubau nachgedacht.
Schließlich wurde enge Zusammenarbeit mit der Stadt eingegangen, um statt eines reinen Gemeindezentrums eine Kooperation mit der Offenen Ganztagsschule (OGS) der benachbarten Schillerschule einzugehen: Die immer weiter wachsenden Anmeldezahlen hatten bisher schon Kooperationen und Improvisationen nötig gemacht, so wurden die Kinder im Speisesaal des benachbarten Caritas-Altenheimes verpflegt.
Nun sollte ein gemeinsamer Neubau eine dauerhafte, moderne Lösung sichern. Ein Architekturwettbewerb wurde ausgeschrieben und der Entwurf des Architekturbüros Hecker aus Düsseldorf setzte sich durch. Dabei definiert das Gemeindezentrum in Mitte des Campus-artigen Areals inhaltlich und räumlich einen neuen Stadtraum, eine Piazza, die sich zu Kirche, Pfarrhaus und Seniorenheim hin aufspannt.
Drei „Häuser“ in einem
Mit dem Haus der Versammlung, dem Haus der Zentralverwaltung und dem Haus der offenen Ganztagsschule wird ein besonderer, verbindender Ort des Miteinanders entwickelt, den es so bislang vor Ort nicht gab. Diese drei „Häuser“ unter einem Dach verbindet das Forum, aus dem sich die Dächer der „Häuser“ einzeln erheben.
Funktionsgenau gesetzte Lichtkuppeln beleuchten zusätzlich zu den großen Glasflächen das Geschehen in den Teilbereichen von oben, denn das Forum erschließt und ist gleichzeitig Treffpunkt und Aufenthaltsbereich.
Tagsüber fällt viel natürliches Licht in das Gebäude ein, ansonsten sorgt die energiesparende LED-Beleuchtung für ein gutes Lichtkonzept. Dessen dezent-natürlicher Anspruch setzt sich in der gesamten Ausgestaltung fort. Dadurch finden die Schüler, OGS-Mitarbeiter, die kirchlichen Haupt- und Ehrenamtler sowie alle Mitglieder der Gemeindegruppen ein ansprechendes, neues Zuhause.
Die starken Anmeldezahlen der Schule ließen dieses Zusammenwirken von Kirche, Stadt und Schule zu einem sinnvollen Pilotprojekt werden. Nun fiebern alle der Fertigstellung entgegen und freuen sich auf ein gegenseitiges Befruchten von Schul-, Quartiers- und Gemeindearbeit, die angestrebt wird.
„Eigentliches Ziel für die Fertigstellung und Eröffnung ist der Jahresbeginn 2021, aber je nachdem, was die Corona-Krise noch bringt, gehen wir derzeit sicher von einer Inbetriebnahme zum Sommer 2021 aus“, verrät Rosenhövel.