„Corvey digital“ – Mittelalterliche Bücherschätze bewundern
Professor Dr. Hans-Walter Stork freut sich, dass die mittelalterlichen Handschriften aus der ehemaligen Bibliothek Corvey nun digitalisiert sind und von allen digital genutzt werden können. Die wohl älteste erhaltene Corveyer Handschrift, ein Evangeliar, entstanden um 840, findet sich in der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek. (Foto: Thomas Throenle)
Das Internet-Portal „Corvey digital“ bietet ab sofort freien Zugriff auf die mittelalterlichen Buchbestände des ehemaligen Benediktinerklosters Corvey. Im Projekt der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn und der Universitätsbibliothek Marburg wurden Handschriftenbestände der ehemaligen Bibliothek Corvey und Werke aus anderen Archiven und Bibliotheken digitalisiert.
„Corvey digital“ – 121 digitalisierten Handschriften aus 31 Bibliotheken
„Wir starten Online mit 121 digitalisierten ehemals Corveyer Handschriften aus 31 Bibliotheke und sind stolz, dass die 24 Werke im Besitz der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek allen zugänglich sind“, sagt Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Hans-Walter Stork. Die Bibliothek des Klosters Corvey war bis in das 12. Jahrhundert eine der bedeutendsten Bibliotheken Mitteleuropas. Corvey liegt bei Höxter im Erzbistum Paderborn. Das Karolingische Westwerk der ehemaligen Abteikirche sowie die Civitas Corvey sind seit dem Jahr 2014 UNESCO-Weltkulturerbestätte.
Seit Jahrhunderten sind die Bestände der Klosterbibliotheküber über die ganze Welt verstreut. „Unser Portal führt die Corveyer Buchhandschriften erstmals virtuell zusammen. Es bietet der Mittelalterforschung damit ein Instrument, um die Wissensbestände der Bibliothek und die Buchproduktion des Scriptoriums zu untersuchen“, sagt Dr. Andrea Wolff-Wölk, leitende Direktorin der Universitätsbibliothek Marburg.
Digitalisate erschließen mittelalterliche Buchhandschriften
Den Grundstock des Portals bilden die Digitalisate von Corveyer Handschriften, die sich in Marburg und Paderborn sowie in weiteren deutschen Archiven und Bibliotheken befinden. Aus dem Bestand des Archivs des Erzbistums Paderborn ist eine Mappe mit Fragmenten Corveyer Provenienz online gestellt. Sukzessive werden im Portal die Metadaten und Digitalisate ergänzt. In einer weiteren Ausbaustufe sollen die Metadaten und Digitalisate zu den Handschriften hinzugefügt werden, die sich in Einrichtungen außerhalb Deutschlands befinden. Ziel ist es, alle mehr als 160 weltweit erhaltenen Corveyer Handschriften über das Portal zugänglich zu machen.