Das Papier jetzt mit Leben füllen
Die elf Gemeinden bilden die Speichen des Rades, in dessen Mitte das Logo des Pastoralverbundes steht, damit es auch künftig rundläuft.
Arnsberg. Während eines Festgottesdienstes in der Propsteikirche St. Laurentius hat Monsignore Andreas Kurte am 3. Fastensonntag dem Leiter des Pastoralen Raumes Arnsberg, Propst Hubertus Böttcher, im Auftrag von Erzbischof Hans-Josef Becker die Pastoralvereinbarung überreicht.
von Matthias Nückel
„Jetzt geht es erst richtig los“, machte Monsignore Kurte in seiner Predigt deutlich, dass die Übergabe der Pastoralvereinbarung nicht das Ende eines Prozesses ist. Denn es gelte, die Pastoralvereinbarung mit Leben zu erfüllen und zu bezeugen, „dass Jesus in unserer Mitte ist“. Daran solle auch das Bronzekreuz erinnern, das dem pastoralen Raum mit der Pastoralvereinbarung übergeben wurde, so Monsignore Kurte in seiner mit viel Beifall bedachten Predigt.
Jesus Christus als die Mitte des pastoralen Raumes zog sich als roter Faden durch den gesamten Gottesdienst. „Jesus ist der Herr. Er macht uns zu Schwestern und Brüdern“, sagte Propst Böttcher bei der Begrüßung der Gottesdienstteilnehmer, „als Menschen auf dem Weg hin zu einer neuen Gemeinschaft.“
„Jesus Christus ist das Grundgesetz unseres Glaubens“, betonte Monsignore Kurte in der Predigt. Jesus habe gesagt, dass die Christen in die Welt hinausgehen sollen, um das Evangelium zu verkünden. Deshalb sei es erste Aufgabe der Christen, Zeugen der Auferstehung zu sein. Ein Christ müsse durch sein Leben und Handeln bezeugen, dass Jesus unter uns lebt. „Als Christen haben wir Teil an der Sendung der Apostel“, sagte Kurte und fügte hinzu: „Damit sind wir alle beauftragt, nicht nur die in den Gewändern.“
Jesus Christus steht auch in der Mitte des Logos des Pastoralen Raumes Arnsberg. Aus diesem Erkennungszeichen haben zwei Handwerker eine Radnabe geschaffen. An diese wurden während des Gottesdienstes die Speichen angepasst, welche die Namen der elf Gemeinden tragen, die nun im Pastoralen Raum Arnsberg vereint sind. Propst Böttcher verwies darauf, dass es nicht nur die Speichen am Rad, sondern auch viele Menschen im pastoralen Raum braucht, damit es rundläuft.
Bei aller Freude wurden im Gottesdienst die Probleme nicht verschwiegen. Monsig-nore Kurte, der vor 30 Jahren als Diakon in Arnsberg war, erinnerte daran, dass es damals dort gleich drei Diakone gab. Und er fragte: „Wohin geht der Weg der Kirche hier in Arnsberg und im gesamten deutschsprachigen Raum?“ Mit einem Zitat des früheren Erfurter Bischofs Joachim Wanke zeigte Kurte ein aktuelles Problem auf: „Unserer Kirche fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können.“
Für die Formulierung der Pastoralvereinbarung haben sich Frauen und Männer drei Jahre mit der Frage auseinandergesetzt: „Wozu bist du da, Kirche in Arnsberg?“ Dabei ging es nach den Worten Kurtes um die Frage, was der Kern der Botschaft ist. Nun seien die Rahmenbedingungen festgeschrieben, was in Arnsberg wichtig ist. Diese gelte es jetzt, mit Leben zu füllen.
Der pastorale Raum „mit so vielen schönen Kirchen und so vielen Menschen“ solle nun ein Miteinander werden, betonte Propst Böttcher. „Die Pastoralvereinbarung ist nicht nur ein Stück Papier, sondern sie soll uns auf dem Weg des Glaubens begleiten“, fügte er hinzu.
Das Miteinander der elf Gemeinden wurde während des Festgottesdienstes deutlich herausgestellt. Frauen und Männer aus allen Gemeinden trugen Fürbitten – jeweils aus Sicht ihres Ortes – vor. Und drei Kirchenchöre bildeten gemeinsam einen großen Chor, um der heiligen Messe auch musikalisch einen festlichen Rahmen zu geben.
Im Schlusslied wurde noch einmal deutlich, worum es künftig auch im Pastoralen Raum Arnsberg geht: „Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt …“