Der Denkmalpfad kommt
Heimatministerin Ina Scharrenbach (vorne im gelben Sakko) sorgte nicht nur bei den beteiligten Werlern mit der Förderung des Denkmalpfades für Freude, sie zeigte sich auch gut über das Projekt informiert. Foto: Körtling
Werl. Es begann mit den Kapuzinern und schließlich waren es für über 170 Jahre die Franziskaner, die der Wallfahrtsstadt Werl eine ganz besondere Note gaben. Nun soll ein Denkmalpfad entstehen, der den Blick auf die Wallfahrts- und Stadtgeschichte legt, aber auch weit darüber hinausführt. Mit der Übergabe eines Förderbescheides in Höhe von über 222.000 Euro sorgte Heimatministerin Ina Scharrenbach am vergangenen Montag für eine Initialzündung zur Realisierung des anspruchsvollen Projektes.
Der Neue Heimat- und Geschichtsverein (Werl) ist der Kooperationspartner des Wallfahrtsbüros Werl und hat zur Finanzierung des Denkmalweges den Förderantrag gestellt. Im Rahmen des Förderprogrammes „Heimatzeugnis“ des Landes NRW wurde nun der gewaltige Zuschuss bewilligt und als Ministerin Ina Scharrenbach zur Übergabe des Förderbescheides kam, war die Freude groß.
Dieter Riewe, der Vorsitzende des Neuen Heimat- und Geschichtsvereines Werl, sowie Ursula Altehenger vom Wallfahrtsbüro stellten die Idee und Planung vor und Ministerin Scharrenbach zeigte sich ebenso sachkundig wie beeindruckt im Bezug auf das Projekt.
„Politiker alleine können unser Land nicht gestalten, dazu benötigt es auch Ihre Leidenschaft und Kreativität“, sagte Scharrenbach. Alle Menschen hätten ihre Geschichten und könnten diese weitergeben. Bei den historischen Stätten bedürfe es dagegen Menschen, die dieses tun und so die Geschichte lebendig halten.
Umweltschutz & Nächstenliebe
Die Einbeziehung des Sonnengesangs halte sie auch deshalb für ungeheuer gelungen, sagte die Ministerin, da er sich ebenso auf die franziskanische Geschichte wie auf die immens wichtigen Themen Umweltschutz und Nächstenliebe beziehe.
In den nächsten 16 Monaten soll nun die bestehende Planung realisiert werden. An insgesamt neun Stationen werden die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der Wallfahrtsstadt Werl, die Traditionen der Franziskaner und der Wallfahrt dargestellt. Das geschieht mit Kunstwerken von namhaften Persönlichkeiten wie Christian Göbel, Otmar Alt und Bert Gerresheim, wodurch sie besonders hervorgehoben werden.
Aber der Denkmalpfad bietet neben der Betrachtung noch viel mehr: Durch einen QR-Code bekommen die Menschen an jeder Station weitere Informationen über den Ort, die Künstler sowie Anregungen für Spiele, für Gespräche, Texte zum Nachdenken und Gebete. Um wirklich alle anzusprechen, werden die digitalen Angebote nach Altersgruppe abrufbar sein: Für Kindergarten und Schulkinder, für Jugendliche, Erwachsene und Senioren werden gleichermaßen Inhalte vorgehalten.
Zwei Jahre Planung
Die Idee zu diesem Denkmalpfad hatten Wallfahrtsleiter Dr.Best und Ursula Altehenger bereits im Sommer des Jahres 2018. Ein Jahr bevor die Franziskaner Werl verlassen wollten. Die Ausgangsüberlegung war, wie an die Wallfahrten, die durch die Orden der Kapuziner und der Franziskaner das Stadtbild fast 360 Jahre geprägt haben, erinnert werden kann.
Schnell kamen weitere Fragen auf: Wie kann dieses Heimatzeugnis in Werl lebendig gehalten werden? Wie können die bedeutenden Orte der Stadt und das Wirken der Franziskaner in der Wallfahrt verbunden werden? Zusätzlich sollten aktuelle Themen unserer Zeit in die Umsetzung einfließen.
Info
Denkmalpfad Werl
Der Denkmalpfad soll in rund 16 Monaten erstellt sein. Dann führen neun Stationen die Besucher durch die Werler Stadt- und Wallfahrtsgeschichte. Namhafte Künstler werden mit der Gestaltung beauftragt und ein QR-Code-System bietet vielfältige Ergänzungen.
Allen Punkten wurde sowohl in der Planung der einzelnen Stationen Rechnung getragen als auch im Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi, der als verbindendes Element die Liebe zur Schöpfung einfließen lässt.
Auf diese Weise entsteht ein beschilderter Rundweg, der an neun Stationen, für alle Generationen gut erreichbar, durch die Stadt Werl führt. Er macht sowohl Werler Geschichte sichtbar und regt zum Nachdenken über die Schöpfung, vor allem auf die Zukunft hin, an.