Der richtige Weg
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Ein Ehepaar – der Mann katholisch, die Frau evangelisch – lebte in einer überwiegend katholischen Gegend. Die Frau ging sonntags immer mit ins Hochamt und bei besonderen Anlässen mit zur Kommunion, die sie vom Priester auch bekam.
Als das Paar eine Dankmesse anlässlich seiner Goldhochzeit feierte, war ein neuer Pfarrer im Dorf. Er verweigerte der Frau die Kommunion. Daraufhin griff der Mann zur „Selbsthilfe“ und teilte die Hostie mit der Partnerin.
Diese wahre Begebenheit belegt einerseits, dass es in der Frage der Kommunion für konfessionsverschiedene Eheleute in der Vergangenheit viel Willkür gegeben hat. Es kam eben immer auf den Priester vor Ort an. Andererseits wird aber hier sehr deutlich, dass es Ehepaare gibt, die ihre Liebe und ihre Zusammengehörigkeit auch durch den gemeinsamen Empfang der Eucharistie bezeugen möchten.
Gerade auf solche Paare geht auch die Orientierungshilfe „Konfessionsverbindende Ehen und gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie“ der Deutschen Bischofskonferenz ein. Der mit großer Mehrheit von den Bischöfen beschlossene Text wird jetzt in einer Reihe von Diözesen, darunter auch das Erzbistum Paderborn, praktisch umgesetzt (siehe Seite 13). Und das ist der richtige Weg.
Die Orientierungshilfe ist theologisch gut begründet und getragen vom Gedanken der Seelsorge. Theologen mögen zwar noch darüber streiten, ob der Text in allen Punkten dogmatisch der reinen Lehre entspricht. Für die betroffenen Christen aber ist der Text ein Dokument der Menschenfreundlichkeit.
Und im Sinne Jesu ist die Orientierungshilfe gewiss. Denn Jesus war schließlich kein Dogmatiker, sondern er war und wird ein Freund der Menschen bleiben.