Die „Eine Welt“ im Blick
Im Eine-Welt-Laden, der derzeit auf dem Wiedenbrücker Christkindlmarkt zu finden ist, verkaufen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Gisela Roters und Waltraud Klopper unter anderem fair gehandelte Lebensmittel und Dekorationsartikel.Foto: Leskovsek
Rheda-Wiedenbrück(wl). Sie ist die erste Gemeinde im Dekanat Rietberg, die sich „Faire Gemeinde“ nennen darf, die Gemeinde St. Aegidius in Rheda-Wiedenbrück. Aufgrund ihres hervorragend geführten Eine-Welt-Ladens sowie der Einführung von fair gehandeltem Kaffee bei allen Veranstaltungen im Pfarrheim und vielen weiteren kleinen, aber durchaus wirksamen Maßnahmen, wurde sie mit dem Siegel „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet.
Zu Beginn des Hochamtes mit Pfarrdechant Reinhard Edeler überreichten das Siegel Annika Manegold und Elisabeth Maasjost vom Erzbistum Paderborn an Pfarrdechant Reinhard Edeler, Hermann Lüning vom Pfarrgemeinderat und an Karl-Heinz Simon, der vor 25 Jahren den Eine-Welt-Laden ins Leben gerufen hat und heute Vorsitzender der Initiative „Eine Welt St. Aegidius“ ist.
St. Aegidius war die 69. Gemeinde im Bistum, die im Rahmen der von 2012 bis 2016 durchgeführten Kampagne des Erzbistums ausgezeichnet wurde. Ziel ist es, sich durch konkretes Handeln und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit für mehr Nachhaltigkeit, Schöpfungsverantwortung und internationale Gerechtigkeit zu engagieren. „Als Christen haben wir die Aufgabe, Zeichen zu setzen und uns für eine gesunde Umwelt und für faire Arbeitsbedingungen überall auf der Welt einzusetzen“, machte Manegold in ihrer Laudatio deutlich. In St. Aegidius werde das vorbildlich schon über mehr als zwei Jahrzehnte gelebt.
Der Eine-Welt-Laden an der Lichtestraße mit seinem großen Sortiment an Lebensmitteln und Dekorationsartikeln ist vielen bekannt. Insbesondere Kaffee, Tee, Kakao sowie auch Schokolade sind dort der Renner. Hinzugekommen ist fair gehandelter Wein, der seit 2015 auch bei Veranstaltungen der Gemeinde ausgeschenkt wird. Über den Verkauf dieser Produkte hinaus lässt das Pfarrbüro Flyer, Karten und Prospekte klimaneutral in einer „Umweltdruckerei“ anfertigen und setzt das Verkaufsfahrrad „Fair-Rad“ ein, um damit auch Produkte auf Stadtfesten oder Gemeindeveranstaltungen zu verkaufen. Auf dem Wiedenbrücker Christkindlmarkt ist die Eine-Welt-Initiative in jedem Jahr mit zwei Ständen vertreten und organisiert zudem faire Frühstücke. Die Initiative ist auch bei der Stadt „Fair-Trade-Town“ Rheda-Wiedenbrück mit im Boot.
Karl-Heinz Simon dankte nach der Übergabe allen Vereinen und Institutionen von St. Aegidius für ihr faires Handeln und Denken und die ehrenamtliche Arbeit. „Für alle nehme ich heute diese Auszeichnung stellvertretend entgegen.“ Simon gehört eher zu den Menschen, die gerne Gutes tun aber wenig darüber reden. „Bei unserem Projekt müssen wir aber darüber reden, damit wir noch viel mehr Menschen zum Mitdenken und -handeln auffordern“, betonte er.