Ein Haltepunkt im Alltag
Freuen sich über das neue K³ (v. l.): Vikar Markus Püttmann, Weihbischof Dominicus, Projektreferentin Martina Schneider und Dechant Werner Wegener. Foto: pdp
Siegen (pdp). Der neue „geistliche Ort im Herzen der Stadt Siegen“ hat bei der Einsegnung durch Weihbischof Dominicus OSB große Resonanz erfahren. K³ steht für Kontakt, Kultur und Kirche. An der Koblenzerstraße inmitten der Innenstadt und nahe den Medienhäusern Siegens sorgt das K³ für viel Aufmerksamkeit und soll sich auch als Ort der Kommunikation, der Gespräche, aber auch der Stille entwickeln.
K³ ist zugleich ein Experiment des Dekanats Siegen, das vom Erzbistum Paderborn unterstützt wird und sich entwickeln darf. Für die nächsten sieben Jahre ist der ehemalige Geschäftsraum fest angemietet. Die Räume im Erdgeschoss direkt an der Hauptstraße der Siegener Innenstadt gelegen, sind auch schon architektonisch etwas Besonderes. Das Arnsberger Architekturbüro Keggenhoff & Partner hat mit Diözesanbaumeisterin Emanuela Freiin von Branca die Gedanken des geistlichen Ortes in die Planung einbezogen.
Gerade in einer Zeit, in der Menschen kirchengemeindliches Leben vielfach als fremde Welt erlebten, oder Kirche, Gottesdienst und kirchliche Angebote vor allem von jungen Menschen oft als „böhmische Dörfer“ verstanden würden, brauche die katholische Kirche Orte der Ermutigung, betonte Weihbischof Dominicus. Wenn etablierte und organisierte Strukturen nicht mehr angenommen und wertgeschätzt würden, rückten Orte wie das K³ in den Mittelpunkt, sagte Weihbischof Dominicus: „Wir brauchen Haltepunkte im Alltag der Menschen. Wir brauchen geistliche Orte im Herzen der Stadt und das heißt: an den Lebensknotenpunkten der Menschen.“
Daher blickt der Weihbischof positiv und dankbar auf die Initiative in der Siegener Innenstadt. Für die neue Aufgabe wünschte er den Mitarbeitern Mut und Kraft sowie das wache Interesse von außen. „Die Arbeit hat sich gelohnt. Und ich hoffe, dass Sie das Ideal nicht verlieren. Wenn es gelingt, dann hat K³ etwas Pulsierendes.“
Auch Siegens Bürgermeister Steffen Mues zeigte sich vom neuen Projekt sehr angetan: „Das ist wahrlich ein schönes Geschenk zum Neujahrsanfang in und für Siegen.“ Für die Stadt sei die Einrichtung ein großer Gewinn und passe zudem gut in die Stadtentwicklung „Siegen zu neuen Ufern“. Das Projekt K³ unterstütze die soziale Infrastruktur mit. Ihm gefalle, dass die Kirche zu den Menschen komme, dorthin, wo sich Menschen in ihrem Alltag aufhalten, im säkularen, oft hektischen Betrieb der Stadtzentren.
Ein weiteres Lob gab es von Bürgermeister Mues: „Denn die Pastoralverbünde im Dekanat Siegen leisten ohne Frage schon lange sehr viel für die Menschen in den Gemeinden, in Siegen und darüber hinaus. Seit längerer Zeit ist auch hier vor allem ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit ein brennendes Thema.“
Grußworte sprach im Sinne des ökumenischen Zusammenhalts der Superintendent des Evangelischen Kreises Siegen, Peter-Thomas Stuberg. Architektin Sabine Keggenhoff bedankte sich für die gute Zusammenarbeit, bei der man ihr auch Vertrauen in ihre Arbeit geschenkt habe.
„Hier wird auch ein Ort sein, an dem Menschen mit Fragen und Suchen ankommen dürfen“, betonte Dechant Werner Wegener, der das Projekt passend dem Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn zusammenbrachte. Im „Herzen der Stadt“ könne jetzt die Arbeit beginnen, die federführend bei Vikar Markus Püttmann und Projektreferentin Martina Schneider liegt. Siegen scheint neugierig auf das K³ zu sein. Für die Mitarbeiter werden die Schwerpunkte „fragen und antworten“, „sprechen und schweigen“, „zweifeln und glauben“ sowie „trauern und trösten“ im Vordergrund stehen – und sie freuen sich auf die Menschen.