Ein neuer Geist zu Pfingsten
Ökumenischer Gottesdienst mit Tauferinnerung vor der Abdinghofkirche (v. l.): Pfarrer Gunnar Grahl, Pfarrer A. Ibrahim Araz, Pfarrer Dr. Andreas Schottek, Pfarrerin Sabine Sarpe und David Arngold tauchen Buchsbaum-Gebinde ins Wasser – Erinnerung an die Taufe, eine Gemeinsamkeit aller Christinnen und Christen.Foto: EKP/Welslau
Paderborn. 800 Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen feierten den ersten ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag im Zentrum von Paderborn.
Aus Anlass des diesjährigen Reformationsgedenkens feierten evangelische, katholische und freikirchliche Gemeinden aus Paderborn und Borchen auf dem Vorplatz der Abdinghofkirche gemeinsam ein Fest des Glaubens.
Die Gemeinden haben sich zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Paderborn (ACK) zusammengeschlossen. Für den Open-Air-Gottesdienst hatten sie sich für das Motto „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch!“ entschieden.
Das Interesse war so groß, dass der Raum vor der Abdinghofkirche kaum ausreichte. Nach dem Gottesdienst wurde mit einem Fest der Begegnung und einem Mittagessen weitergefeiert.
„Ein ökumenischer Gottesdienst ist ein richtiger Ansatzpunkt, um die Ökumene weiterzubringen“, zeigte sich Pfarrer Gunnar Grahl vom Markus-Bezirk der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Paderborn nach dem Gottesdienst erfreut über die gelungene Premiere. Sie soll eine Fortsetzung finden.
Grahl ist seit dem Jahr 2000 Vorsitzender der ACK Paderborn. Gemeinsam mit Pfarrer Dr. Andreas Schottek (Dekanat Paderborn), Pfarrer A. Ibrahim Araz (syrisch-orthodoxe Kirchengemeinde St. Aho), David Arngold (evangelisch-freikirchliche Gemeinde), Pfarrerin Sabine Sarpe (evangelisch-lutherische Stephanus-Kirchengemeinde Borchen) und weiteren Gemeindevertretern gestaltete Grahl den Gottesdienst. Das ökumenische Miteinander fand großen Anklang und wurde an einigen Stellen von spontanem Applaus begleitet. Die Kollekte ist bestimmt für die Paderborner Syrienhilfe, eine ökumenische Initiative.
Lebendig und lebensnah war die Dialogpredigt von Marie-Luise Haunerland und Ingeborg Knust mit der Botschaft: „Die Welt braucht Mitgefühl und Barmherzigkeit und den Mut, dass Menschen ihren freien Willen einsetzen, damit sich etwas zum Guten ändert.“
Anliegen der Gottesdienstbesucher konnten auf Herzen notiert werden. Einige wurden als Fürbitte vorgetragen. Der Wunsch nach dem Wachsen der Ökumene, dem Frieden auf der Welt und einem Ende des Terrors kamen darin zum Ausdruck.
Während der Tauferinnerung gingen die Geistlichen durch die Besucherreihen und schwenkten Buchsbaumsträußchen, die zuvor in Wasser getaucht wurden.
Der Gottesdienst wurde durch die kraftvollen Rhythmen der Trommelgruppe „Donga“ aus dem Ruhrgebiet begleitet. Der ökumenische Chor trat unter Leitung von Markus Maurer am Klavier und mit Schlagzeuger Dieter Nowak in dieser Form zum ersten Mal auf. Beteiligt an diesem ökumenischen Projekt waren die Chorgemeinschaft St. Hedwig, der Neue Chor Abdinghof, der Vincenz- und Liborius-Chor sowie der Mitarbeiter-Chor des Brüderkrankenhauses.