Eine spannende Zeit aktiv mitgestalten
Pfarrer Ralf Dunker (2.v.r.) freute sich über die große Zahl motivierter Kandidatinnen und Kandidaten für die Kirchenvorstandswahlen der St.-Franziskus-von-Assisi-Gemeinde. Foto: Körtling
Hamm. In der Gemeinde St. Franziskus von Assisi wird die Kirchenvorstandswahl vorbereitet. In der neuen Gemeinde, die aus dem Pastoralverbund Südliches Hamm hervorgegangen ist, gibt es nach dem Zusammenschluss keine Scheu – die Kandidaten eint der Wunsch, sich in einer spannenden Zeit einzubringen.
Das Zusammenwachsen zu Großgemeinden hat bei vielen Gemeindemitgliedern im Erzbistum zu Verlustängsten geführt. Andere freuten sich über die sich bietenden Möglichkeiten und die Aufwertung des Ehrenamts, ganz im Sinne des Zukunftsbildes. Als sich jetzt in der neuen Pfarrgemeinde St. Franziskus von Assisi die Kandidaten zur Kirchenvorstandswahl vorstellten, war keine Furcht zu spüren: Zahlreiche Gläubige waren in das Gemeindezentrum Liebfrauen gekommen und es herrschte eine höchst motivierte Stimmung.
Pfarrer Ralf Dunker informierte die Anwesenden zunächst über die Regularien und den Ablauf der am 12. und 13. März stattfindenden Wahlen. Dann wurde ein Bild mit den Portraits, Namen und Daten der Kandidaten mit einem Beamer auf eine Leinwand projiziert. Pfarrer Dunker erklärte, er freute sich nicht nur über das Interesse der Gemeindemitglieder, er lobte auch die stattliche Zahl von 23 Bewerbern für die 16 Plätze im neuen Kirchenvorstand. „An vielen Orten ist es nicht einfach, die Plätze überhaupt zu besetzen“, sagte Dunker.
Dabei ist das Amt des Kirchenvorstands in der neuen Großgemeinde mit einer enormen Anhäufung der Arbeit verbunden: Die 16 gewählten Ehrenamtler müssen zukünftig die Arbeit bewältigen, die bisher von 34 Menschen in vier Kirchenvorständen geleistet wurde. Die Zahl von rund 14 200 Gemeindemitgliedern wirkt zusätzlich an sich schon beeindruckend. Doch statt Skepsis herrschte eine echte Aufbruchstimmung.
Die Kandidaten zeigten einen enormem Facettenreichtum: Die Frauen und Männer bildeten eine Altersspanne von 39 bis 69 Lebensjahren. Unter ihnen waren ebenso Menschen mit Erfahrung in kirchlichen Ehrenämtern, wie interessierte Neulinge. So erklärte die 47 Jahre alte Architektin Martina Penkert-Wiehe, dass ihre Kinder inzwischen so groß seien, dass sie für sich eine sinnvolle, neue Aufgabe suche. Der 62 Jahre alte Sanitär-Installateur Heinz Schürmann ist dagegen seit Langem in der früheren Liebfrauen-Gemeinde engagiert und möchte auch weiterhin seine Kenntnisse einbringen. Die Berufe der weiteren Kandidaten reichten vom Landwirt über Kaufleute, Meister, Ingenieure und Ärzte, bis zu einem Rechtspfleger. Pfarrer Dunker freute sich auch über die Bereitschaft von 19 früheren Kirchenvorständen aus dem Gebiet der Großgemeinde, sich erneut zur Wahl zu stellen.
Einige von ihnen berichteten aus ihren Erfahrungen: Der 67-jährige Alfons Schulze Geiping war bereits lange in der Gemeinde „Zur Heiligen Familie“ in Westtünnen aktiv. Bei ihm bedankte sich Pfarrer Dunker besonders dafür, dass er die Gemeinde, nach der Erkrankung von Pfarrer Wilhelm Josef Brockmann bis zum endgültigen Zusammenschluss, am Laufen gehalten habe. „Dadurch war der Berg an Arbeit plötzlich noch einmal gewachsen“, sagte Schulze Geiping. Doch nach einigem Zögern und reiflicher Überlegung habe er sich zur erneuten Kandidatur entschlossen. „Ich erwarte eine spannende Zeit“, brachte er seine Motivation auf den Punkt. Gerade diese Motivation, dass Zusammenwachsen der im Januar neu gebildeten Großgemeinde konstruktiv zu begleiten, war immer wieder zu hören. Erfahrene Kirchenvorstände stellten ihre Ideen für die zukünftige Arbeitsgestaltung vor: So sagte Klaus Kottmann, der jahrelang im Kirchenvorstand von St. Elisabeth in Berge für die Friedhofsverwaltung zuständig war, dass nun eine stärkere Vernetzung und auch das Delegieren einzelner Aufgaben eine Selbstverständlichkeit sein müssten.
Dann bekamen die Kandidaten und Gemeindemitglieder einen Einblick in die Arbeit des neuen Pfarrgemeinderates, der bereits seit einiger Zeit aktiv ist:
Dessen Leiter Martin Kleine, bot mit einer Präsentation eine lebendige Vorstellung der bisherigen Ergebnisse und weiteren Ziele. Dabei klärte er auch über die Vorgaben und Zeitpläne auf, die das Erzbistum im Rahmen seines Zukunftsbildes ausgegeben hat. Er freue sich auf eine gute Zusammenarbeit, sagte Kleine. Wer am 12. und 13. März nicht zur Wahl kommen kann, hat ab sofort in den Pfarrbüros die Möglichkeit, Briefwahlunterlagen abzuholen.