Engagement von Mensch zu Mensch fördern
Das Josefsheim, die Stadt Olsberg und die Stiftung „Wir in Olsberg“ bringen die Bürgerhilfe an den Start. Im Josefsheim bereiten Johanna Mund und Karl-Wilhelm Fischer das Projekt vor. Foto: Mario Polzer
Olsberg. Menschen zusammenbringen, ehrenamtliches Engagement sowohl im privaten Bereich als auch in den Vereinen fördern, eine Möglichkeit schaffen, mit der niederschwellig Kontakte zwischen Hilfesuchenden und Helfern geknüpft werden können – das möchten das Josefsheim Bigge, die Stadt Olsberg und die Stiftung „Wir in Olsberg“ zukünftig mit der Bürgerhilfe Olsberg erreichen. Das Josefsheim, die Gründungseinrichtung der katholischen Josefsgesellschaft, hatte die Idee dazu und möchte dieses Projekt in den kommenden drei Jahren zusammen mit seinen Partnern voranbringen.
„Aus einem Vorläuferprojekt wissen wir, dass die Bedarfe der Menschen in Olsberg oft im Kleinen zu finden sind“, sagt Projektleiterin Johanna Mund. „Zum Beispiel der ältere Mensch, der den Rasen in seinem Garten nicht mehr selbst mähen oder die Einkäufe nicht mehr allein erledigen kann. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die dabei ehrenamtlich helfen können und möchten.“ In den vergangenen Jahren hatte das Josefsheim gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund bereits die Bedarfe in Bigge, Elleringhausen und Helmeringhausen erhoben. Die drei Olsberger Ortsteile waren Pilotorte in dem Projekt „BoDO“, aus dem die Idee für die Bürgerhilfe hervorging.
Inzwischen werden die Pläne konkreter und das Konzept ist deutlich über diese erste Idee hinausgewachsen. „Wir möchten keine Konkurrenz zu dem zahlreichen und wertvollen ehrenamtlichen Engagement sein, das es in Olsberg gibt, sondern eine Ergänzung und vielleicht eine Motivation für alle, die sich bislang noch nicht engagieren“, betont Johanna Mund. So sollen auch Vereine die Bürgerhilfe nutzen können, um Ehrenamtliche zu suchen. „Vom einmaligen Arbeitseinsatz bis zum freien Vorstandsposten ist alles möglich“, sagt Johanna Mund. „Ohnehin sind wir offen für alle Bedarfe und Unterstützungsangebote.“ Einzige Einschränkung: Es werden keine gewerblichen Kontakte vermittelt. „Das Ehrenamt steht im Fokus.“
Konkret wird es voraussichtlich ab Frühjahr 2019 eine Internetseite geben, auf der sich Suchende und Anbieter registrieren können. Eine Datenbank gleicht die Einträge ab und schlägt passende Kontakte vor. Wer es lieber persönlich mag, für den wird ein Büro zur Kontaktaufnahme und -vermittlung zur Verfügung stehen. Eine Telefonnummer gibt es schon jetzt: Unter 0 29 62/8 00-32 10 ist Johanna Mund werktags von 8.00 bis 11.00 Uhr erreichbar.
„Angesichts der Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, freuen wir uns, dass das Josefsheim dieses Projekt angestoßen hat“, sagt Bürgermeister Wolfgang Fischer. Ebenso wie die Stiftung „Wir in Olsberg“ ist die Stadt Projektpartner bei der Bürgerhilfe.
In den kommenden Wochen wird Johanna Mund die Olsberger Ortsvorsteher, Vertreter von Vereinen, Kirchengemeinden und anderen Institutionen über das Vorhaben informieren. Ihr zur Seite steht dabei Karl-Wilhelm (Kalli) Fischer. Als Ortsvorsteher von Bigge und Mitglied im Projektteam wird er Netzwerke vor Ort knüpfen und seine vielen Kontakte nutzen, die Bürgerhilfe bekannt zu machen und Menschen zum Mitmachen zu motivieren. Die ersten Gespräche hat er bereits geführt.
Das Projekt, mit dem die Bürgerhilfe Olsberg an den Start gebracht wird, hat eine Laufzeit von drei Jahren. Es wird mit Mitteln aus dem LEADER-Programm finanziell gefördert. Wer mehr Informationen haben möchte (zum Beispiel Vereine, die das Projekt auf einer Vorstandssitzung oder Mitgliederversammlung vorgestellt bekommen möchten), kann sich ab sofort telefonisch an Projektleiterin Johanna Mund wenden.
Info
Mehr Informationen zum Projekt werktags von 8.00 bis 11.00 Uhr bei Johanna Mund, Tel.: 0 29 62/8 00-32 10