Eremit gesucht
Die Anziehungskraft des Wallfahrtsortes Dörnschlade im Wendener Land soll weiter gestärkt werden. Foto: Lüttecke
Wenden-Hünsborn/Altenhof (ml). Dörnschlade, Kohlhagen und Waldenburg sind die bekannten Wallfahrtsorte im Dekanat Südsauerland. Durch den Tod der langjährigen Klausnerin Schwester Gertrud Maria Neuser, die am 12. Juni verstarb, hat die Dörnschlade allerdings einen herben Verlust erlitten. Wendens Pfarrer Michael Kleineidam versprach der Ordensfrau auf dem Totenbett, dass der Wallfahrtsort in Ehren gehalten werde. Mit der Unterstützung zahlreicher Gläubiger, die sich engagieren, gelingt das, so dass die Kapelle und das Anwesen in einem sehr gepflegten Zustand sind. Und die Zahl der Pilger, die zur idyllisch gelegenen Gnadenstätte pilgern, ist ungebrochen hoch.
Aber, wie geht es in der Zukunft mit der denkmalgeschützten Kapelle weiter? Darüber macht sich Pfarrer Kleineidam im kirchlichen Mitteilungsblatt des Pastoralen Raumes Wendener Land seine Gedanken. Der Leiter des Pastoralverbundes plant, die Stelle als Eremit in der Klause in diesem Jahr auszuschreiben. Auch soll die Dörnschlade ein geistlicher Mittelpunkt im pastoralen Raum Wenden bleiben, vielleicht sogar noch etwas ausgebaut werden. Für die drei Gebäude gibt es folgende Überlegungen: Die Kapelle soll in absehbarer Zeit renoviert werden, innen muss diese vom Kerzenruß gereinigt werden. Außerdem gibt es innen und außen einige Reparaturarbeiten zu erledigen. Wichtig ist auch eine bessere Entlüftung. Das wird aber, da alles seinen Verwaltungsgang geht, noch etwas dauern. Die Klause soll durchsaniert und neu gestrichen werden.
Renovierung geplant
Das Nebengebäude plant man, dahingehend zu verändern, dass der bis jetzt kleine Gruppenraum um den Teil des jetzigen Abstellraumes vergrößert wird. Das hat den Vorteil, dass auch etwas größere Gruppen darin einen nicht zu beengten Raum vorfinden. So könnte dieser für Besinnungstage, geistliche Angebote wie den Alpha-Kurs, Bibelteilen oder ähnliches genutzt werden. Auch Klausurtagungen von Gremien sind dort möglich. Das Angebot soll nicht auf Gruppen aus dem heimischen Raum beschränkt sein. „In einem solchen kleinen geistlichen Zentrum könnte sich die gute und ruhige Atmosphäre der Dörnschlade positiv für solche Gruppen und ihre Überlegungen und Planungen auswirken“, erklärt Pfarrer Kleineidam.
Kraftquelle für Suchende
Weiterhin dürfte die Dörnschlade aufgrund ihrer Ausstrahlung für manch suchenden Menschen zu einer Kraftquelle werden. Menschen der mittleren Generation sowie Kindern und Jugendlichen soll der Ort bekannter gemacht werden. Konkret sollen einige geistliche und gottesdienstliche Angebote der Firmvorbereitung hier stattfinden. Im Rahmen der Firm- und Visitationsreise von Erzbischof Hans-Josef Becker im Mai in den Gemeinden des Wendener Lands ist hier eine Kinderandacht mit Kindersegnung geplant.
Auch das Aufleben von alten Bräuchen wäre wünschenswert, meint Pfarrer Kleineidam. Als Beispiel nennt er, dass die Brautleute ihren Brautstrauß wieder zur Dörnschlade bringen können. Gleichzeitig appelliert der Pastoralverbundesleiter an die Gläubigen: „Kommen Sie zur Dörnschlade, beten Sie dort, bringen Sie ihren Dank und ihre Sorgen vor die Gottesmutter, die sie Jesus übergibt. Genießen Sie die Stille und verspüren Sie die Kraft, die von diesem unseren Gnadenort ausstrahlt.“