Es bleibt spannend
Mit der Schaffung des neuen Ministeriums für Laien, Familie und Leben ist die Kurienreform von Papst Franziskus ein ganzes Stück weitergekommen. Ob dieses Mammut-Projekt damit aber bereits auf der „Zielgeraden“ ist, wie manche Beobachter meinen, muss man abwarten.
von Andreas Wiedenhaus
Auf jeden Fall ist die neue Großbehörde ein Schritt in diese Richtung. Denn angesichts der rasanten gesellschaftlichen Veränderungen ist eine solche Bündelung mit Blick auf die „Baustellen“ sinnvoll. Die bisherigen Überschneidungen, was etwa Zuständigkeiten und Kompetenzen betraf, haben nicht gerade zur schnellen Handlungsfähigkeit beigetragen.
Mit Kevin Joseph Farrell, bisher Bischof von Dallas in den USA, kommt jemand von außen als neuer Leiter der Behörde in den Vatikan. Der gebürtige Ire bringt mit seinen bisherigen Stationen nicht die schlechtesten Voraussetzungen mit. Richtig spannend aber dürfte es werden, wenn es um das Amt des Stellvertreters geht: Denn zum ersten Mal kann dieser Posten mit einem Laien besetzt werden. Ob Franziskus – wie im vatikanischen Presseamt – eine Frau auf diese Position berufen wird, macht die Entscheidung umso interessanter. Auch sonst sollen Laien im Ministerium stark repräsentiert sein.
Die Frage, was mit denjenigen geschieht, die durch die Reformen Ämter und Aufgaben verlieren, sollte man ebenfalls nicht aus den Augen verlieren. Denn wieder einmal macht sich Franziskus mit seinen Neuerungen nicht nur Freunde im Vatikan. Bleibt zu hoffen, dass ihn das nicht stört.