14.08.2019

Es grünt so grün…

Alles wird grün. Foto: Rainer Sturm / pixelio

Wer in der Ferienzeit in Deutschland unterwegs war, konnte sich allerorten selbst ein Bild vom Zustand des Waldes machen. Die Trockenheit im zweiten Sommer in Folge und der Borkenkäfer setzen den Fichten stark zu. Ganze Waldstücke sind braun gefärbt. Auch Laubbäume sind mittlerweile in einigen Regionen vom Waldsterben betroffen. Die meisten Menschen begreifen nun, was der Klimawandel anrichtet.

Angesichts der Demonstrationen der „Fridays for Future“-Bewegung und des Aufschreis von Waldbauern und Förstern grünt es nun – abgesehen von einigen Leugnern des Klimawandels – in der Politik ganz kräftig. Politiker überschlagen sich mit Vorschlägen, wie denn die Erde zu retten sei. Eine will Plastiktüten verbieten, eine andere schlägt eine Abwrackprämie für Ölheizungen vor, wieder andere wollen Fleisch teurer machen, und einer schlägt eine Baumprämie für neu gepflanzte Bäume vor.

All diesen Vorschlägen gemeinsam ist, dass sie gut gemeint sind und dass sie zugleich dazu dienen sollen, bestimmte Wählerschichten zu bedienen. Was allerdings fehlt, ist ein schlüssiges Gesamtkonzept. Hier ein wenig an der Steuerschraube drehen, dort ein wenig Geld unters Wahlvolk werfen – das ist zwar typisch für politische Entscheidungen, bringt aber im Kampf gegen den Klimawandel nicht weiter. Vonnöten ist eine konzertierte Aktion aller Beteiligten, um – auch unbequeme – Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Umweltschutz ist leider nicht zum Nulltarif zu haben.

Und die Bürgerinnen und Bürger? Sie machen sich laut Umfragen große Sorgen wegen des Klimawandels – und viele besteigen weiterhin fleißig Billigflieger und Kreuzfahrtschiffe. Doch auch bei den Menschen müssten den grünen Worten endlich Taten folgen.

Meint

Ihr

Matthias Nückel

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