Friedensorte – Eine Stätte der Stille und des Gebetes
Friedenskapelle im Kurwald in Bad Lippspringe
Friedensorte sind Leuchttürme für das gesellschaftliche Engagement einer Kirche, die tut, was sie predigt. Die Friedenskapelle im Kurwald in Bad Lippspringe als Stätte der Stille und des Gebetes ist ein solcher Ort.
Die 1987 geweihte Friedenskapelle in Bad Lippspringe wurde auf Initiative der Kolpingsfamilie durch die Mitglieder und Freunde des „Bauvereines Friedenskapelle“ errichtet. Sie soll eine Stätte des Gebetes sein, eine Oase der Stille und der Besinnung, ein Platz zum Atemholen und Kraftschöpfen für alle, denen der Friede und die Gerechtigkeit in der Welt ein Herzensanliegen ist.
Als Volk Gottes unterwegs
Beim Entwurf der Kapelle wurde vom Bad Lippspringer Architekten Rolf Böhme das biblische Bild vom „Zelt Gottes“ nachempfunden. Die Zeltspitze bildet das leuchtende Kreuz, das Zeichen des christlichen Glaubens. Das gefaltete Dach und der sechseckige Grundriss als typische Bauelemente eines Zeltes sollen verdeutlichen, „dass wir alle Pilger auf dieser Erde und als Volk Gottes unterwegs auf den Straßen der Welt sind“, heißt es auf einer Erklärtafel zur Kapelle im Kurwald.
Das durchscheinende Außengitter, das in seiner Struktur wie aneinandergereihte mittelalterliche Ritterschilde aussieht, soll die Gebetsstätte nach außen hin abschirmen, aber es soll auch daran erinnern, dass der Friede erkämpft und verteidigt werden muss. Dies war im Mittelalter der besondere Auftrag des Ritters und dies ist in unserer Zeit der Auftrag aller Menschen.
„Friede ist allweg in Gott“
Verehrt werden an der Kapelle die Gottesmutter Maria, der heilige Nikolaus von Flüe und der selige Adolph Kolping. Zentral in der Kapelle ist eine Pieta zu sehen. Sie hält den Besuchern „Jesus entgegen, der durch sein Opfer den Frieden zwischen Himmel und Erde gestiftet hat“, ist in einem Flyer zur Kapelle zu lesen.
Auf der linken Seite befindet sich in einer Wandnische ein Reliquiar mit Reliquien des heiligen Nikolaus von Flüe. Dieser hatte sich im 15. Jahrhundert als angesehener Staatsbürger, Ratsherr und Bürgermeister, dann als Gott suchender Einsiedler sich unermüdlich in seinem Land, der Schweiz, für den Frieden eingesetzt. Rechts von ihm ist Adolph Kolping dargestellt, der für den sozialen Frieden steht. Zwei Inschriften auf der rechten und linken Seite geben bekannte Worte der beiden Männer wieder. Bei Nikolaus von Flüe ist zu lesen: „Friede ist allweg in Gott, denn Gott ist der Friede“. Neben Kolping steht: „Das Gebet ist eine gewaltige Macht.“
Und mit dieser Zuversicht kommen täglich viele Besucher des Kurwaldes zur Friedenskapelle. Dort beten sie für Frieden und Gerechtigkeit auf der ganzen Welt.
Patrick Kleibold
Info
Der Bauverein bietet verschiedene Veranstaltungen an. Wollen Sie die Friedenskapelle besuchen oder haben Sie Fragen? Dann schreiben Sie eine E-Mail (kf.bl@web.de) oder kontaktieren Sie den Vorsitzenden Friedrich Ludmann (0 52 52/5 19 32).