Gemeinde St. Paulus in Herford – Engagement für Menschen in Not

Missionarin Hedwig Lahmann, Pastor i. R. Marian Szymanski und Maria Oehlschlägel (von links) ­feierten ein rundes Jubiläum: Seit 25 Jahren besteht das Guatemala-­Projekt in der Gemeinde St. Paulus in ­Herford. (Foto: St. Paulus Herford)

Die Gemeinde St. Paulus in Herford unterstützt seit 25 Jahren die Missionarinnen des ­Detmolder Instituts St. Bonifatius bei ihrer Arbeit in Guatemala. In dieser Zeit hat die Herforder Gemeinde mehr als 100.000 Euro gesammelt. Wegen des Klimawandels ist diese Hilfe nötiger denn je.

Herford (StW/jon). Ein besonderes Jubiläum hat die Gemeinde St. Paulus in Herford gefeiert: Seit 25 Jahren engagiert sie sich für bäuerliche Familien in Guate­mala und unterstützt mit Spenden die Arbeit der Missionarinnen des Instituts St. Bonifatius mit Sitz in Detmold in den Dörfern des Erzbistums ­Jalapa. Über 100.000 Euro haben die Herforder Katholikinnen und Katholiken seit 1998 gespendet. Erstmals am 27. November 1998 luden Gemeindemitglieder im Anschluss an die Sonntagsmesse zu einem Adventsbrunch ein, der mit einem Spendenaufruf verbunden war und seitdem zur festen Tradition von St. Paulus gehört. Das Jubiläum feierte die Gemeinde mit einem Festgottesdienst, den Pastor i. R. Marian Szymanski zelebrierte und den die Paulanerband unter Leitung von Felix ­Ziesché begleitete. Von der aktuellen Situation in Guate­mala berichtete die Missionarin Hedwig Lahmann.

Arbeitskreis Guatemala-­Projekt der Gemeinde St. Paulus in Herford

Den Anstoß zum Engagement gab ein Besuch der Missionarin Agnes Silies 1998 in Herford. „Wir hatten damals das Bedürfnis, über den Tellerrand zu schauen und anderen Menschen zu helfen“, erinnert sich die Projekt-­Initiatorin Maria Oehlschlägel. Die Schilderungen der Missionarin von ihrer Arbeit im Dorf San ­Carlos ­Alzatate in Guate­mala überzeugten den Pfarrgemeinderat, den missionarischen Auftrag des Instituts St. Bonifatius mit Sitz in Detmold zu unterstützen. 2001 gründete sich ein Arbeitskreis Guatemala-­Projekt St. Paulus, der seitdem die Hilfe organisiert. Ein großer Unterstützer war der damalige Pfarrer von St. Paulus, Hubert Meik. „Bei seinem Abschied von St. Paulus im Jahr 2000 forderte er uns eindringlich auf, das Guatemala-­Projekt fortzusetzen“, sagt Maria Oehlschlägel.

Gingen die Spenden aus Herford anfangs in Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe, dienen sie jetzt der Linderung großer Not. Denn aufgrund des Klimawandels kommt es zu Dürren im Bistum ­Jalapa und die Mais-­Ernten fallen sehr schlecht aus. Die Missionarinnen und ihre Helferinnen geben daher den Familien Mais und sichern so ihr Überleben. Daneben setzen sie noch ein Schulprojekt fort, das jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht. „Mit den Spenden und der Kollekte sollen die sehr armen, kranken und bedürftigen Kinder und Erwachsenen in dem Bergdorf San ­Pedro ­Pinula im Osten Guate­malas unterstützt werden“, erklärt Maria Oehlschlägel, Sprecherin des Freundeskreises Guatemala in St. Paulus.

„Eine Familie benötigt im Monat zum Überleben ca. 50 Kilogramm Mais, der 30 Euro kostet und von Ehrenamtlichen vor Ort verteilt wird.“ Für Hilfsprojekte für diese von der Corona-­Pandemie besonders betroffenen Familien sei eine Unterstützung dringend erforderlich, weil der Staat keine Hilfen gewähre. Auch für die Schülerhilfen würden dringend Spenden benötigt, so Maria Oehlschlägel. „Denn nur durch Bildung ist ein besseres Leben möglich.“ Umso dankbarer zeigte sie sich nach der Spendenaktion zum 25-­jährigen Bestehen: „Die großartige Spendensumme von 5 .050 Euro wird ohne Abzug direkt an die Missionarinnen in Guate­mala weitergeleitet“, sagt sie.

Finanzielle Hilfe für medizinische Beratung oder Medikamente

Erst im Juni vergangenen Jahres hatte der Freundeskreis knapp 1. 800 Euro für hilfsbedürftige und notleidende Menschen im Dorf San ­Carlos ­Alzatate überwiesen. Das Geld komme Menschen zugute, die über sehr wenig finanzielle Ressourcen verfügen und vom Maisprojekt profitieren, berichtete ­Juana ­Ajtwin, die dortige Verantwortliche der Missionarinnen, in einem Brief. Zudem suchen in einer Klinik der Pfarrei immer wieder Menschen Hilfe, die eine medizinische Beratung oder die notwendigen Medikamente zur Behandlung ihrer Krankheit nicht bezahlen können. „Von der Pfarreiklinik aus helfen wir Menschen, wenn es notwendig ist, Medikamente zu kaufen, in ein Krankenhaus zu fahren oder einen Arzt ­aufzusuchen“, sagt ­Juana ­Ajtwin. „­Unser Ziel ist es, diesen Menschen in Armutssituationen zu helfen.“

Info

Mehr Informationen zum Guatemala-­Projekt der Herforder Gemeinde St. Paulus auf der Internetseite des Pastoralen Raumes Wittekindsland unter ­www.­prwi.­nrw/?­page_­id=­3110 oder bei der Sprecherin des Freundeskreises, Maria Oehlschlägel (Tel.: 0 52 21/6 56 81). Spenden sind möglich auf das Konto der kath. Kirchengemeinde St. Joh. Bapt., Stichwort „Guatemala Projekt St. Paulus“, Sparkasse Herford, IBAN: DE09  4945  0120  0000  0462  19.

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