Gemeinsam durch die Heilige Pforte
Domkapitular Dr. Thomas Witt konnte mehr als 500 karitativ tätige Ehrenamtliche vor dem Paradiesportal am Dom begrüßen. Gemeinsam zogen die Teilnehmer durch die Heilige Pforte in den Dom ein.
Paderborn. Mehr als 500 Ehrenamtliche aus karitativen Fachverbänden sind aus dem gesamten Erzbistum nach Paderborn gekommen, um neue Impulse zu einem zentralen Thema des christlichen Glaubens zu erfahren – der Barmherzigkeit. Aus Anlass des von Papst Franziskus ausgerufenen „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ trafen sich weltweit an diesem Tag karitativ tätige Christen.
Höhepunkt des Tages war das gemeinsame Durchschreiten der sogenannten „Heiligen Pforte“ am Dom, die aus Anlass des Heiligen Jahres besonders gestaltet wurde. In dem sich anschließenden Gottesdienst rief Domkapitular Dr. Thomas Witt, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes, dazu auf, das Wagnis der Barmherzigkeit einzugehen und in der Hilfe für andere „sein Herz einzusetzen, auch wenn das Risiko besteht, enttäuscht und verletzt zu werden.“ Dieses Risiko sei die Kehrseite der Barmherzigkeit. Christen könnten dieses Risiko eingehen, weil Gott selbst es in seinem Sohn bis zur letzten Konsequenz eingegangen sei. Das Geheimnis der Liebe sei, dass sie nicht weniger werde, wenn man sie verschenkt, sondern weiter wachse. „Ich hoffe, dass Sie dies in Ihrem Ehrenamt spüren“, wünschte sich Dr. Witt in seiner Predigt. Die sieben Werke der Barmherzigkeit standen am Nachmittag im Mittelpunkt unterschiedlicher Angebote der Fachverbände. So zeigte die Gruppe „Improsant“ von der Kath. Hochschulgemeinde Paderborn eine künstlerisch-kreative Inszenierung zum Werk „Nackte bekleiden“. Impulse und Meditationen gab es zu den Themen „Durstige tränken“ oder „Kranke besuchen“. Beim Thema „Tote bestatten“ wurden Besucher konfrontiert mit der Frage, wie unsere christliche Bestattungskultur aussieht angesichts immer mehr „unbedacht“ Verstorbener.
Eigene Gedanken zu Papier bringen, dies war möglich bei den Werken „Hungrige speisen“ und „Gefangene befreien“. Unter dem Thema „Fremde beherbergen“ bot sich Gelegenheit, mit Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak ins Gespräch zu kommen.