30.10.2018

Gemeinschaftssinn und Engagement

Die Theatergruppe der kfd Bamenohl-Weringhausen sorgte bei der Jubiläumsveranstaltung für gute Unterhaltung. Fotos: Lüttecke

Finnentrop-Bamenohl/Weringhausen. „kfd – Ein Garten voller Möglichkeiten“, so lautete das Motto, unter dem die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) aus Bamenohl-Weringhausen ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert hat. kfd-Präses Roland Schmitz betonte dabei den Einsatz der kfd für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Finnentrops stellvertretende Bürgermeisterin Bernadette Gastreich hob besonders den „Gemeinschaftssinn“ der kfd hervor.

von Meinolf Lüttecke
 
Gegründet wurde die Gemeinschaft im Juli 1943 als christlicher Mütterverein. 298 Frauen schlossen sich in der Zeit des Zweiten Weltkrieges zusammen. Den Festgottesdienst zum Jubiläum zelebrierten kfd-Diözesanpräses Roland Schmitz und der örtliche kfd-Präses Pastor Rudolf Mysliwiec. Der Einzug der Geistlichen mit zahlreichen Messdienern durch den Mittelgang in die St.-Joseph-Kirche ließ erkennen, dass eine besondere Messe anstand. Passend zum Motto „Garten voller Möglichkeiten“ waren Früchte unterschiedlicher Art vor dem Altar ausgelegt. Eine Ruhebank erinnerte an das vielleicht schönste Plätzchen im Garten. Pastor Rudolf Mysliwiec stellte die kfd-Mitglieder vor als „Frauen, die im Garten Gottes mitwirken“. 
 
Diözesanpräses Roland Schmitz machte in seiner Predigt deutlich, „dass Gott der Gärtner unseres Lebens ist“. Der Präses warb für einen fairen Handel, erinnerte da­ran, dass die kfd für die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen steht und machte deutlich, dass das Müttergenesungswerk aus der kfd entstanden ist. 
 
Die Entertainerin und Musikerin Bea Nyga aus Köln begleitete den Festgottesdienst mit Musikbeiträgen, bevor im Namen des Vorstandes kfd-Sprecherin Dorothee Böhne die Festgemeinschaft in der Schützenhalle Weringhausen begrüßte. Sie hatte sich die Mühe gemacht und alle vorhandenen Jahresberichte der kfd gelesen. Das sei schon „eine Herausforderung“ gewesen, berichtete die Sprecherin den zahlreich erschienenen Frauen, denn bis 1962 wurden die Berichte fein säuberlich in Sütterlin-Schrift geschrieben. Doch Lioba Hansmann habe ihr die Berichte vorgelesen. Dabei hätten sie viel gelacht. „Heute lachen wir darüber, aber das war so. Was hatte man als Frau denn? Da sind dann die berühmten drei K: Kinder, Küche, Kirche“, so die Erkenntnis aus heutiger Sicht. Die einzigen Feste im Jahr seien Schützenfest und Karneval gewesen. Auf die jährliche Wallfahrt nach Schönholthausen oder zum Kohlhagen habe man sich schon das ganze Jahr gefreut. „Da durfte man hin. Und anschließend gab es Kaffee und Kuchen. Das war in den Jahren etwas Besonderes“, hob Dorothee Böhne hervor. 
 
Die Mitgliederzahl stieg im Laufe der Zeit stetig an. 1986 lag die Mitgliederzahl der kfd Bamenohl-Weringhausen bei 593. Heute sind es 275 Mitglieder – bei rückläufiger Tendenz. „Heute gehen die jungen Frauen fast alle arbeiten, und neben Arbeit, Familie und Haushalt bleibt kaum noch Platz für das Ehrenamt“, erklärte Dorothee Böhne. „Aber das kennen die Vereine heute eigentlich alle. Kaum jemand will noch Vorstandsarbeit leisten.“ Doch die örtliche kfd könne sich glücklich schätzen, dass sich noch immer Frauen in den verschiedenen Gruppen engagieren. 
 
Die stellvertretende Bürgermeisterin Bernadette Gast­reich überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde sowie ein Geldgeschenk. Zwar hätten sich die Schwerpunkte in der täglichen Arbeit der kfd geändert, sagte sie. Doch: „Der Gemeinschaftssinn ist geblieben.“ 
Die kfd Bamenohl-Weringhausen hat derzeit 28 aktive Mitarbeiterinnen, die bei allen Gelegenheiten tatkräftig mit anpacken.
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