12.03.2021

„Gottes Liebe ist so wunderbar…“

Gott ist das Licht der Welt und das Licht des Osterfestes ist nicht mehr weit. Dem kann man als Christ voller Hoffnung entgegensehen und -gehen und daraus Kraft schöpfen.Foto: Barbara Jackson/Pixabay

Lied zu Beginn: GL 477 (Gott ruft sein Volk zusammen)

Eröffnung:

„Gott, ich denke an dich, ich hab dich lieb und mit meinen beiden Händen möchte ich anderen Menschen helfen.“ Diese Worte sprach neulich eine Kollegin von mir, während sie sich bekreuzigte. Genauso würde sie auch den Kindern im Kindergarten das Kreuzzeichen näherbringen, fügte sie hinzu. Ja, so kann man auf einfachste Weise den christlichen Glauben weitergeben, dachte ich mir. Auf sehr einfache Art ist unser Glaubensgeheimnis, welches auch im heutigen Evangelium anklingt, auf den Punkt gebracht.

So beginnen wir mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters … oder auch wie oben: Gott, ich …

Kyrie: GL 161 (Du rufst uns, Herr, trotz unsrer Schuld)

Erste Lesung: In jenen Tagen 14 begingen alle führenden Männer Judas und die Priester und das Volk viel Untreue. Sie ahmten die Gräueltaten der Völker nach und entweihten das Haus, das der HERR in Jerusalem zu seinem Heiligtum gemacht hatte. 15 Immer wieder hatte der HERR, der Gott ihrer Väter, sie durch seine Boten gewarnt; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung. 16 Sie aber verhöhnten die Boten Gottes, verachteten sein Wort und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn des HERRN gegen sein Volk so groß wurde, dass es keine Heilung mehr gab. 19 Die Chaldäer verbrannten das Haus Gottes, rissen die Mauern Jerusalems nieder, legten Feuer an alle seine Paläste und zerstörten alle wertvollen Geräte. 20 Alle, die dem Schwert entgangen waren, führte Nebukadnezzar in die Verbannung nach Babel. Dort mussten sie ihm und seinen Söhnen als Sklaven dienen, bis das Reich der Perser zur Herrschaft kam. 21 Da ging das Wort in Erfüllung, das der HERR durch den Mund Jeremias verkündet hatte. Das Land bekam seine Sabbate ersetzt, es lag brach während der ganzen Zeit der Verwüstung, bis siebzig Jahre voll waren. 22 Im ersten Jahr des Königs Kyrus von Persien sollte sich erfüllen, was der HERR durch Jeremia gesprochen hatte. Darum erweckte der HERR den Geist des Königs Kyrus von Persien und Kyrus ließ in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich den Befehl verkünden: 23 So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Reiche der Erde verliehen. Er selbst hat mir aufgetragen, ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen. Jeder unter euch, der zu seinem Volk gehört – der HERR, sein Gott, sei mit ihm –, der soll hinaufziehen.

2 Chr 36,14–16.19–23

Antwortgesang: GL 639/5 (Bekehre uns, vergib die Sünde)

Zweite Lesung: Schwestern und Brüder! 4/5 Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus lebendig gemacht. Aus Gnade seid ihr gerettet. 6 Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz in den himmlischen Bereichen gegeben, 7 um in den kommenden Zeiten den überfließenden Reichtum seiner Gnade zu zeigen, in Güte an uns durch Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt –, 9 nicht aus Werken, damit keiner sich rühmen kann. 10 Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus zu guten Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus bestimmt hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten.

Eph 2,4–10

Evangelium: In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: 14 Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15 damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. 16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. 17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. 18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. 19 Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. 20 Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. 21 Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Joh 3,14–21

Impuls:

So, wie das Kreuzzeichen das kürzeste Glaubensbekenntnis ist, können die Worte meiner Kollegin die Auslegung davon sein. „Gott, ich denke an dich“ würde dann bedeuten, dass ich Gott und seine Taten so gut kenne, dass ich dies nie mehr vergessen kann, dass ich an ihn und seine wundervollen Taten denke. Die Worte „ich hab dich lieb“ schließen bereits mit ein, dass Gott mir gezeigt hat, dass er mich liebt. Im Evangelium heißt es dazu: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“

Haben sie schon mal etwas oder jemanden verloren? Wie war das, als sie es/ihn/sie wieder gefunden haben? Da fällt einem doch ein Stein vom Herzen. 

Und weil wir nicht verloren gehen sollen, gab Gott seinen eigenen Sohn hin, um die Menschen von ihrer Schuld zu erlösen. Diesen Gedanken finde ich sehr tröstlich. Er gibt mir nach Enttäuschungen Kraft und Mut, sodass ich fähig bin, anderen Menschen Liebe und Zuneigung zu zeigen. Weil ich geliebt werde, kann ich auch lieben.

Und aus dieser Liebe entspringen Aufgaben, die ich einfach tun muss. Jedoch nicht aus einem Pflichtgefühl heraus, sondern, weil mich diese Liebe erfüllt, traue ich mich, Missstände anzusprechen, auf andere zuzugehen, obwohl sie mir fremd sind; sehe ich die Not des anderen und biete meine Hilfe an … Diese Reihe könnte ich weiterführen und vielleicht fällt Ihnen ja auch noch ein Gedanke dazu ein. 

Alle diese Beispiele sind gemeint, wenn ich mir die abschließenden Worte meiner Kollegin anschaue, der kindlichen Erklärung des Kreuzzeichens: „Und mit meinen beiden Händen möchte ich anderen Menschen helfen“.

Lied: GL 464 (Gott liebt diese Welt)

Fürbitten und Vaterunser:

Fürbitten bedeuten für mich, dass ich die Menschen nicht vergesse, die gerade nicht bei mir sein können, um mit mir zu beten oder die heilige Messe zu feiern. Stellvertretend bete ich für sie. Besonders denke ich gerade in dieser Zeit an Menschen, die sich sehr lange schon nicht mehr persönlich treffen konnten. Ich lade Sie ein, einen Moment in Stille zu verweilen und die Menschen in Ihr Gebet mit hineinzunehmen, die Ihnen gerade sehr fehlen, die gerade nicht bei Ihnen sein können, aus welchem Grund auch immer.

All unsere Bitten können wir nun in das Gebet mit einfließen lassen, welches Jesus seinen Jüngern und damit auch uns geschenkt hat: Vater unser im Himmel …

Gebet und Segen:

Gott, der uns kennt und liebt, halte seine schützende Hand über uns und alle Menschen, die guten Willens sind. Herr, schenke uns ein gutes Herz, damit wir deine Liebe erkennen und in ihrem Licht handeln. So segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Schlusslied: GL 456 (Herr, du bist mein Leben)

Zur Person

Veronika Does ist geistliche Begleiterin der kfd Möhnesee.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen