Heimathafen – In der Nachfolge des Collegiums

Sebastian Scheppe, Leiter des „Heimathafens“, in dem Gruppenraum, in dem er den Kindern und Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite steht. (Fotos: Meinolf Lüttecke)

Mit Beginn des neuen Schuljahres geht es nach dem Ende des ­Erzbischöflichen Internats in Attendorn dank einer privaten Initiative mit dem „Heimathafen“ weiter. Eröffnet wurde die Tagesbetreuung für Schülerinnen und Schüler am vergangenen Samstag.

Attendorn. Im Schaukasten des ehemaligen Erzbischöflichen Internats Collegium Bernardinum in Attendorn war vorab schon auf zwei Plakaten zu lesen, dass mit dem Ende der Sommerferien die Tagesbetreuung mit dem Namen „Heimathafen“ eröffnet wird. Dass die Betreuungsstätte in der unteren Etage des Konvikts an der Promenade, explizit am Nordwall 26, ihren Platz finden würde, war für viele eine Überraschung. Denn zunächst hatte der Leiter und Inhaber der Betreuungsstätte, Sebastian Scheppe, eine andere Immobilie (am Ostwall) ins Auge gefasst. Doch die „im Wege liegenden Steine“ machten bei dem 30-Jährigen ein Umdenken notwendig, und so fand der Erzieher mit dem Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn einen Konsens, sprich, einen befristeten Mietvertrag von einem Jahr, der von beiden Seiten unterschrieben wurde. Damit knüpft das Tagesinternat nahtlos an eine 135-jährige Tradition des Collegiums Bernardinum an, das im Juni durch das Erzbistum Paderborn geschlossen worden war.

Neues Tagesinternat

Mit einem entspannten Gesichtsausdruck öffnet Sebastian Scheppe dem DOM-Mitarbeiter vor der Eröffnung die große, gläserne Eingangstür des früheren Konvikts. Ihm ist anzumerken, dass eine große Last von ihm gefallen ist. Auch Ellen ­Möncks, die sehr energisch gemeinsam mit anderen für den Erhalt des Tagesinternats gekämpft hatte, zeigt sich sehr zufrieden. Beim Gespräch ist sie noch dabei, neue Stühle zusammenzuschrauben. 

Ellen Möncks schraubt vor der Eröffnung noch Stühle zusammen. 
Ellen Möncks schraubt vor der Eröffnung noch Stühle zusammen. 

Scheppe sieht die Zukunft positiv: „Wir haben unsere Aufgabe und werden diese im Sinne der Eltern und Schüler bestmöglich erfüllen.“ Erziehungsberaterin Ellen Möncks ist überzeugt, „dass man für die Kinder und Jugendlichen sehr viel machen kann.“ Sie ist froh, dass Sebastian Scheppe, mit dem sie schon sieben Jahre im Collegium Bernardinum zusammengearbeitet hat, den Mut hatte, das neue Tagesinternat zu starten. „Als er mich gefragt hat, ob ich mitmache, da habe ich mich sehr gefreut.“ 

Angebot für alle Altersklassen

Das Angebot des „Heimathafens“ zur Betreuung gilt für alle Altersklassen – von der Grundschule bis zur Abiturklasse. Weitere Kapazitäten sind noch vorhanden. Nachhilfe für Auszubildende, die einen kaufmännischen oder praktischen Beruf erlernen, ist ebenfalls möglich. Normale Nachhilfestunden für Schüler gehören ebenfalls zur Angebotspalette, für 15 Euro pro Stunde. 

Drei neu eingerichtete Gruppenräume

Mit der Eröffnung am vergangenen Samstag konnten dann auch die drei neu eingerichteten Gruppenräume – ein weiterer ist noch in Reserve – sowie die Spiel- und Verweilmöglichkeiten besichtigt und die Verträge unterschrieben werden. „Pro Schüler oder Schülerin beträgt das monatliche Entgelt 250 Euro, das ist ein Tagessatz von 11,36 Euro“, erklärt Sebastian Scheppe. Außerdem ist für das leibliche Wohl gesorgt, die Kosten dafür werden extra abgerechnet. Mit dem Schulbetrieb nach den Sommerferien begann für etwas mehr als 30 Kinder und Jugendliche die Tagesbetreuung im „Heimathafen“.

Diese kommen dann zu unterschiedlichen Zeiten aus den verschiedenen Schulen Attendorns in das Tagesinternat. Nach einer Pause für die Schülerinnen und Schüler – Kreativraum, Kicker und andere Spiele stehen zur Verfügung – wird das Mittagessen angeboten. Nachdem früher im Konvikt selbst gekocht wurde, liefert dieses der Partyservice Mues aus Meschede an. In der Kernzeit von 14.30 bis 17 Uhr werden Hausaufgaben gemacht und es beginnt die schulische Förderung. Diese übernehmen die gelernten Erzieher Madeleine Spanier und Sebastian Scheppe sowie die Erziehungsberaterin Ellen Möncks. 

Tanja Humberg findet es „super“, dass die neue Tagesbetreuung in den Räumen des Collegiums Bernardinum stattfindet und die Kinder eine solide Anlaufstelle haben. Dafür hat sie ihren Sohn Lennart angemeldet. Sie und andere seien erleichtert gewesen, als der „Heimathafen“ gegründet wurde: „Aufgrund der privaten Initiative sind die Kinder weiter gut versorgt und betreut.“ 

Meinolf Lüttecke 

Info
Weitere Infos unter www.heimathafen-attendorn.de sowie beim Leiter Sebastian Scheppe, E-Mail: scheppe@heimathafen-­attendorn.de.

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