Ist da diese Stimme?
Wer spricht zu mir, zu wem oder für wen spreche ich? Foto: Simoneph/Pixabay
Das heutige Evangelium enthält einen berühmten Satz: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Zwei oder drei, so viele sind auch in Corona- Zeiten erlaubt und mehr braucht es als Basis nicht. Hauptsache nicht allein. Den heutigen Hausgottesdienst hat Anna Hans entworfen.
Eingangslied: GL 711 (Eingeladen zum Fest des Glaubens)
Einführung:
Ein gerade fast utopisches Bild zeichnet das Lied: Sie kommen in Scharen, von nah und fern, mit Kranken und Alten. Da ist vieles, was uns gerade fehlt: Endlich mal wieder in der großen Gemeinschaft ungezwungen zusammen sein, wieder ganz nach Lust und Laune in die Ferne reisen oder ohne Sorgen und Vorsicht geliebte Menschen in den Arm nehmen. Doch immer neu müssen wir überlegen, was denn jetzt geht, was man jetzt auch mal wieder machen kann, welche Ereignisse es auch wieder verdient haben, zusammenzukommen. Zugleich bleibt die Verantwortung für das eigene Handeln, die eigene Gesundheit und die der anderen. Im Song „Stimme“ des Musikprojektes EFF heißt es: „Du musst abwägen und überlegen, was du wählst und wofür du gehst. Es wird nicht leichter, nein, es wird schwerer, du musst ihn meistern, den nächsten Schritt. Da wo guter Rat teuer, du grad lost und gebeutelt bist, war da nicht immer diese Stimme, die dir hilft und zwar immer?“ Dieser Stimme können wir am heutigen Sonntag nachgehen.
Kyrie:
Wir leiden unter den Einschränkungen, die uns auf noch ungewisse Zeit auferlegt sind. – Herr, erbarme dich.
Uns wird im Moment ständig bewusst, dass wir immer neu abwägen und entscheiden müssen, was wir für richtig halten. – Christus, erbarme dich.
Wir tragen Verantwortung für uns und andere, die auch zur Last werden kann. – Herr, erbarme dich.
Gloria: GL 169 (Gloria, Ehre sei Gott)
Gebet:
Guter Gott, auch in schweren Situationen hilfst du uns mit deiner Stimme. Sei du auch bei uns, wenn uns das Leben vor He rausforderungen stellt und unterstütze uns in schweren Entscheidungen, die wir treffen müssen. Amen.
Lesung: Röm 13,8–10
Zwischengesang: GL 713 (Du hast uns, Herr, gerufen)
Evangelium: Mt 18,15–20
Liedimpuls: Stimme (EFF – hörbar über Youtube)
„Hör auf die Stimme, hör, was sie sagt, sie war immer da, komm, hör auf ihren Rat. Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will, dass du’s schaffst“, das haben wir gerade gehört. Aber wer ist nun diese Stimme? Einen ersten Hinweis haben wir in der Lesung bekommen: Unser Glaube und unsere Werte können diese Stimme sein. Dabei ganz besonders eine Richtschnur: die Liebe zum Nächsten. Wie wichtig unsere Nächsten, unsere Brüder und Schwestern sind, das zeigt uns auch das heutige Evangelium. Zuerst stellt es klar: Niemand soll verloren gehen, es sollen viele Anstrengungen unternommen werden, damit jeder Teil der Gemeinschaft bleibt. Auch das kann etwas sein, was unsere Stimme uns immer wieder sagen möchte: Haltet zusammen, kämpft um jeden, lasst die Liebe nicht aufhören. Und dann dieser Satz: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Auch in schweren Situationen sind wir nicht alleingelassen, da ist jemand genau neben uns, der will, dass wir es schaffen. Es ist die feste Zusage: Indem wir zusammenhalten und unsere Nächsten nicht aufgeben, ist die Stimme Gottes immer da und macht uns stark, trägt mit uns Entscheidungen, denn wir sind nicht allein.
Liedruf:
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
Fürbittgebet:
Wir nehmen uns einen Moment Zeit und denken an Menschen, die uns nahe sind, die eine Stimme brauchen, die ihnen weiterhilft, die Menschen suchen, die mit ihnen sind. Diese Gedanken fassen wir im Gebet zusammen:
Vaterunser
Gebet und Segen:
Gott, du bist die Stimme, die uns hilft und leitet. Du zeigst uns deine Nähe und bist mitten unter uns. Sieh um uns, über uns und in uns heute und an jedem Tag und schenke uns deinen Segen. Amen.
Schlusslied: GL 795 (Möge die Straße …)
Info zur Autorin
Anna Hans ist Vorsitzende des BDKJ- Kreisverbandes im Märkischen Kreis. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Religionspädagogik an der TU Dortmund.