25.09.2020

Ja, was denn nun?

Ja oder nein…? Manchmal wird aus einem Nein doch noch ein ja. Foto: Gert Altmann/ Pixabay

ECHT JETZT? Manchmal möchte Veronika Does, die den heutigen Hausgottesdienst entworfen hat, diese Worte nicht nur denken, sondern energisch in ihre Umgebung rufen. Geht es Ihnen auch so, wenn Ihr Kind die Zeit am Smartphone oder dem PC mal wieder vergisst, obwohl Sie ihm eine Aufgabe aufgetragen hatten? 

Einführung:

Im Evangelium wird uns von einem Vater erzählt, der seinen beiden Söhnen aufträgt, für ihn im Weinberg zu arbeiten. Die Reaktionen sind unterschiedlich. Der erste sträubt sich zunächst, überdenkt seine Entscheidung und geht schließlich doch; der zweite sagt ja, geht aber dann doch nicht.

So gilt mit dem heutigen Evangelium dieser Auftrag auch uns. Wie würden Sie sich entscheiden? Tun Sie Gottes Willen oder sagen Sie nur „Ja“ und handeln doch nicht im christlichen Sinn?

In Politik und Gesellschaft sind Staatsoberhäupter, Regierungssprecher und andere Menschen, die große Verantwortung haben, die klare Worte sprechen müssten, sich aber aus ihrer Verantwortung stehlen und sich um klare Worte herumwinden.

Hier klingt mein „ECHT JETZT?!“ als Frust über die offensichtliche Fehlentscheidung an, wie auch bei dem zweiten Sohn. Beim ersten Sohn hingegen klingt das „ECHT JETZT?“ fast wie ein erstaunter Ausruf über die offenbar doch noch gute und richtig getroffene Entscheidung. Entscheidung heißt, jeder ist für sein Leben verantwortlich. Diese Verantwortung erfordert jeden Tag neu unser uneingeschränktes JA.

Lied: GL 457 (Suchen und Fragen)

Lesung: Phil 2,1–11 (siehe Seite 8)

Zwischengesang: GL 448 (Herr, gib uns Mut zum Hören)

Halleluja-Ruf: GL 483,1+2 (Taizé – Halleluja)

Evangelium: Mt 21,28–32 (siehe Seite 8)

Psalm: gesungen oder gesprochen, GL 657,2

Impuls:

Es gibt Menschen, die handeln christlich, obwohl sie vom Glauben und von Gott/Jesus nichts bzw. nicht viel wissen. Und es gibt Menschen, die nennen sich Christen, in ihren Worten und Taten jedoch kann man keine christliche Gesinnung feststellen. Es geht hier nicht um eine Einteilung in Solche und Solche, sondern es steht die Frage im Raum: „Wie kann ich heute den Willen Gottes erkennen und ihm folgen? Gibt es ihn überhaupt noch oder kann man Gottes Wort in unserer lauten, schnelllebigen und digitalisierten Zeit gar nicht mehr hören oder wahrnehmen?“

Der Philipper- Hymnus in der zweiten Lesung führt uns vor Augen, wie Jesus war und somit auch wie Gott uns Menschen gegenübertreten wollte. Wir sind herausgerufen, Jesus nachzueifern, damit schon jetzt ein Stück Himmel auf Erden werden kann. 

ECHT JETZT??? – ECHT JETZT!!! 

Fürbitten:

Fürbitten bedeuten für mich, dass ich an die Menschen denke, die aufgrund von Krankheit, Alter oder weil sie vielleicht auch auf der Flucht sind, nicht Gottesdienst feiern können. Ich bitte/bete somit stellvertretend für sie. Mich hat auch schon einmal jemand gebeten: „Denk an mich und bete für mich!“ Das möchte ich jetzt tun und ich lade Sie ein, in einem Moment der Stille die Menschen und ihre Sorgen und Nöte vor Gott zu tragen, die ihnen am Herzen liegen.

Vaterunser:

Gott soll mich beim Wort nehmen können. Deshalb beten wir voll Vertrauen …

Segen:

Gott, der uns kennt und liebt, halte seine schützende Hand über uns und alle Menschen, die guten Willens sind. Herr, schenke uns wache Sinne, damit wir deinen Willen verstehen und danach handeln können. So segne uns der Vater, der Sohn und die heilige Geistkraft.

Schlusslied: GL 456 (Herr, du bist mein Leben)

Autorin Veronika Does ist geistliche Begleiterin der kfd Möhnesee.

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