Kirche für junge Menschen
Mit einer Podiumsdiskussion der Referenten und Workshop-Leiter endete der „Jugendpastorale Fachtag“ in Schwerte. Foto: JUPA/Dirk Lankowski
Schwerte (pdp). „Ticken wir noch ganz christlich?!“, stand als provokante Frage über dem „Jugendpastoralen Fachtag“ in der Katholischen Akademie Schwerte, zu dem der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Diözesanverband Paderborn und die Abteilung Jugendpastoral und Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn eingeladen hatten.
Gemeindereferentinnen und -referenten, Dekanatsreferenten, Vertreter von Jugendverbänden und Gäste aus anderen Diözesen waren zahlreich nach Schwerte gekommen, um über den Wandel und die Zukunft katholischer Jugendarbeit zu diskutieren. Unter dem Stichwort „Jugendarbeit zwischen Diakonie und Mission“ zeichnete Professor Patrik C. Höring, Referent für jugendpastorale Grundlagen im Erzbistum Köln, zunächst die historische Entwicklung katholischer Jugendarbeit in der Nachkriegszeit nach.
Diese habe sich von einer Identifizierung mit dem Auftrag der Kirche, Gesellschaft zu gestalten, über den diakonischen Dienst an der Jugend und der Gesellschaft heute auch zu missionarisch orientierten Jugendkirchen und christlichen Netzwerken entwickelt. „Dabei geht es nicht darum, Menschen von ihrer Lebensweise abzuwerben, sondern um Einladung und Kontaktaufnahme“, erläuterte Professor Höring.
Er nannte drei mögliche Konzepte missionarischer Jugendarbeit. Beim ersten gehe es darum, Jugendliche wieder zur Ortsgemeinde zurückzuführen. Das zweite Konzept habe zum Ziel, die Ortsgemeinde durch Jugendarbeit zu erneuern. Das dritte und von ihm favorisierte Konzept sehe missionarische Jugendarbeit „als Weg, Kirche dort und auf jene Weise zu leben, wo und wie sie jungen Menschen entspricht“. Dieser Weg richte den Blick weg von sich selbst auf die Menschen. Als Beispiele dafür nannte er Jugendkirchen oder Gruppen der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) an Schulen.
In einem zweiten Impulsvortrag stellte Prof. em. Dr. Jürgen Werbick (Münster) die Frage in den Raum: „Was macht das Christliche für mich aus?“ Er lud die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein, darüber nachzudenken. In seinem Vortrag stellte er einzelne wesentliche Aspekte heraus, darunter die „Herausforderung zu einem alternativen Leben, das sich von Gott und seinem guten Willen erreichen lässt“.
In Workshops ging es im Anschluss um Fragen und Zweifel junger Menschen, um die Chancen und Risiken von christlicher Musik und Videobotschaften in sozialen Netzwerken und die Hilfen für junge Menschen. In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde die Frage, ob Deutschland ein Missionsland sei, weiter vertieft. Professor Patrik C. Höring hatte dazu bereits in seinem Eingangsreferat betont: „Die Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch.“ Mission müsse aber getragen sein vom Respekt vor der Freiheit des Menschen.