Klimaschutz ist ein christlicher Auftrag
Übergabe der Forderungen (vordere Reihe, von links): Dr.Annegret Meyer, Prälat Thomas Dornseifer, Dr.Franz-Josef Klausdeinken; (hintere Reihe, von links): Michael Peine, Maximilian Schultes, Stefan Wisbereit („Paderborn For Future“), Michael Schurwanz, Marcus Zauner („Parents For Future“), Jan Hilkenbach und Helena Schmidt. (Foto: Claudia Auffenberg)
Die ökumenische Initiative „Christians For Future“ (C4F) fordert die Kirchen dazu auf, sich in Sachen Klimaschutz stärker in den politischen Dialog einzubringen. Durch ihr eigenes Handeln sollen sie Klimaneutralität bis 2030 erreichen und Klimagerechtigkeit zentral in der pastoralen Arbeit verankern. Ein Papier mit zwölf Forderungen wurde an das Erzbistum Paderborn übergeben. Die Kernbotschaft ist einfach: Klimaschutz ist ein christlicher Auftrag.
„Die Zeit drängt. Die Klimakrise bedroht uns alle, weltweit, unsere Mitwelt und viele zukünftige Generationen. Als Christen ist es unsere ethische Verantwortung, großes Leid für Menschen und die Zerstörung der Schöpfung abzuwenden“, erklärten die „Christians For Future“.
Für das Erzbistum nahm Prälat Thomas Dornseifer als stellvertretender Generalvikar das Forderungspapier entgegen. „Das Erzbistum versteht die Bewahrung der Schöpfung als christlichen Auftrag“, sagte Prälat Dornseifer. Sichtbar werde dies unter anderem in der Energieoffensive des Erzbistums. Auch in zahlreichen Energiegutachten in den Kirchengemeinde und nicht zuletzt in dem 2019 veröffentlichten integrierten Klimaschutzkonzept werde dies zudem sichtbar.
Einsatz für Klimaschutz gefordert – Kirche soll politisch sichtbar werden
Die „Christians For Future“ engagieren sich als Teil der „For Future“-Bewegung für Klimagerechtigkeit. „Wie kann die Gesellschaft in Sachen Klimaschutz aktiv in den Wandel kommen? Und welche Rolle kann die Kirche als wichtiger Teil der Gesellschaft dabei spielen?“, fragte Klausdeinken zu Beginn der Übergabe. Die Kirchen müssten zu „prophetischen Stimmen“ werden, „sich sichtbar einmischen und Flagge zeigen“, erläuterte er den ersten Teil der C4F-Forderungen. Dazu zählen die Unterstützung der „For Future“-Bewegung und der regelmäßige Austausch mit ihr. Kirchenleitungen müssten national und regional auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam machen, etwa durch Teilnahme an den Klimastreik-Demonstrationen. Das persönliche Gespräch mit der Politik sowie eine stärkere internationale ökumenische Zusammenarbeit und weltkirchliche Solidarität müssten feste Punkte auf der Klima-Agenda der Kirchen sein.
Am 24. September 2021 wird der nächste Globale Klimastreik stattfinden. Auch Menschen aus dem Erzbistum Paderborn werden dabei ein deutliches Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit setzen. Die Vertreter der „For Future“-Bewegung baten Prälat Thomas Dornseifer, bei der Bistumsleitung für eine Teilnahme zu werben. In vielen Kirchen wird am 24. September mit einem „Fünf-vor-Zwölf-Läuten“ dem Anliegen nach mehr Klimaschutz Gehör verschafft.