Liborius ist wieder zuhause
In der neugestalteten Krypta des Paderborner Domes wird der heilige Liborius verehrt und Gläubige versammeln sich mit der Gemeinschaft der Heiligen in der Eucharistie um Christus. Weihbischof Matthias König feierte erstmals am neuen Altar die Eucharistie. Foto: (Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn)
Weihbischof Matthias König weiht neuen Altar in der umgestalteten Kryptaim Paderborner Dom / Zahlreiche Gläubige feiern Rückkehr der Liborius Reliquien.
Paderborn (pdp). „Sei gegrüßet, o Libori“ – mit dem wohl bekanntesten aller Libori-Lieder hießen zahlreiche Gläubige ihren Bistumspatron wieder in seinem angestammten Zuhause willkommen, als Weihbischof Matthias König dessen Reliquien am vergangenen Sonntag in einem feierlichen Pontifikalamt im neuen Altar der umgestalteten Krypta des Paderborner Domes beisetzte. Der heilige Liborius kehrt damit zurück in die Herzkammer des Erzbistums, nachdem seine Reliquien während der Sanierung und Umgestaltung der Krypta zwei Jahre im Margarethenaltar im Westchor des Domes ruhten. Die Rückführung und Beisetzung der Libori-Reliquien war Teil der Weihe des neuen Krypta-Altars, die Weihbischof König vollzog. „Die Glaubenskraft der Botschaft Christi, für die Liborius eingetreten ist, das Zeugnis seines Lebens als Priester, Bischof und Fürsprecher – von hier steigt es jetzt wieder empor: in den Dom, in die Stadt, ins Erzbistum, zu den Menschen“, unterstrich Weihbischof König in seiner Predigt.
Symbolträchtige Altarweihe
Das Pontifikalamt zur Altarweihe begann am Sonntag symbolträchtig: In einer Prozession zog das Paderborner Domkapitel in den Westchor der Bischofskirche, um die Reliquien des Patrons von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn von dort gemeinsam mit den Libori-Schreinträgern in die Krypta zu geleiten. Zwei Jugendliche der Liborius-Fraternität – Sophie Kaiser aus Minden und Thalia Brall aus Herford – trugen dabei den Ebenholzschrein mit den Reliquien. Mit deren Überführung – der Translatio – aus dem Bistum Le Mans nach Paderborn im Jahr 836 wurde der „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ zwischen beiden Bistümern geschlossen – die Liborius-Fraternität füllt diese Verbindung heute mit Leben, darunter auch viele Jugendliche.
Weihbischof Matthias König betonte in seiner Predigt, Liborius sei immer auch ein „Wanderer“ gewesen – unter anderem auch zwischen verschiedenen Orten in der Paderborner Bischofskirche, an denen die Reliquien über die Jahrhunderte ihre Ruhestätte fanden. „Die ‚Wanderschaft‘ des heiligen Liborius durch unseren Dom ist Spiegel seiner Verehrung“, machte Weihbischof König deutlich. Vor rund 1.200 Jahren sei es den Gläubigen des neugegründeten Missionsbistums Paderborn wichtig gewesen, den ganzen Leib eines „erprobten“ Heiligen bei sich zu wissen. „Seine Präsenz war überlebenswichtig für die junge Kirche von Paderborn. Seit 836 tritt er bei Gott für uns ein“, unterstrich der Weihbischof.
Segnung und Weihe
Für die umgestaltete Krypta hat der Oberpfälzer Bildhauer Helmut Langhammer den Altar als Ort der Eucharistiefeier und den Ambo als Ort der Verkündigung des Wortes Gottes neu geschaffen. Bevor das Wort Gottes in Lesungen aus dem Neuen Testament und Evangelium verkündet wurde, segnete Weihbischof Matthias König den neuen Ambo. Nach der Predigt des Weihbischofs begann der mehrstufige Ritus der Altarweihe mit der Anrufung der Heiligen. Es folgte der feierliche Moment, als die Libori-Reliquien unter dem Altar von Domkapitular Thomas Dornseifer und Dompropst Joachim Göbel beigesetzt wurden, wo sie in einem Ebenholzschrein jetzt von vier Seiten sichtbar ruhen und verehrt werden können. Nach Besprengung des Altars mit Weihwasser salbte der Weihbischof den Altar mit Chrisam und entzündete an fünf Stellen der Altarplatte Weihrauch. Die Gemeinde erbat anschließend die Herabkunft des Heiligen Geistes und Weihbischof König sang das Weihegebet. Zum Abschluss der Weihehandlung wurden die Altarkerzen entzündet.
Schauen Sie doch mal in die aktuelle DOM-Ausgabe rein. Dort finden Sie eine Vielzahl an Berichten zur katholischen Kirche im Erzbistum Paderborn, deutschlandweit und auch weltweit. Es lohnt sich bestimmt.