Liboriuskirche in Bielefeld steht weiter leer

Die Liboriuskirche in Bielefeld. (Foto: Wikipedia/A. Savin)

Die Polnisch Katholische Mission wird die Liboriuskirche nun doch nicht beziehen. Nach Protesten der Anwohner, die zu viel Verkehr befürchteten, gibt das ­Erzbistum Paderborn nach und folgt den Erkenntnissen aus einem Lärmschutzgutachten.

Bielefeld (pdp). Die Polnisch Katholische Mission wird die Liboriuskirche im Westen der Bielefelder Innenstadt doch nicht beziehen. Das haben die Verantwortlichen des Vorhabens jetzt gemeinsam beschlossen. Die zuständigen Bereiche der erzbischöflichen Verwaltung in Paderborn rieten von der Nutzung ab. Damit folgten sie den neuen Erkenntnissen im Anschluss an das dafür eigens erstellte Lärmschutzgutachten. Für die Gemeinde im Großraum Bielefeld und Umgebung sucht das Erzbistum nun nach einem neuen Standort. Die zukünftige Nutzung des Kirchenareals St. Liborius im Bielefelder Westen ist noch nicht entschieden.

Viele Anwohner befürchten ein Park-­Chaos

Die Liboriuskirche in Bielefeld.

Nachdem sich die Gemeinde St. Liborius Anfang vergangenen Jahres von ihrem Kirchengebäude verabschiedet hatte, verzögerte sich der Einzug der Polnisch Katholischen Mission immer wieder. Da zu den rund 1.000 Mitgliedern auch viele externe Gläubige zählen, die von außerhalb mit dem Auto zu den verschiedenen Messen anreisen, fürchteten viele Anwohner ein Park-­Chaos rund um das Gelände.

„Nach intensiver Ausei­nan­dersetzung haben wir den Gesamtüberblick erarbeitet“, erklärt Konrad J. Haase, der im Bereich Pastorale Dienste des ­Erzbischöflichen Generalvikariates für die Themen der Gemeinden anderer Muttersprache im Erzbistum Paderborn zuständig ist und den gesamten Projektverlauf, die Suche nach einem neuen Standort für die Polnisch Katholische Mission im Bezirk Bielefeld, begleitet. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben jetzt Sicherheit, dass wir aufgrund der Kon­stellation des Lärmgutachtens und fehlender Parkplätze in der Umgebung vom Kirchenareal St. Liborius Abstand nehmen müssen.“

Suche nach einem geeigneten Standort wird fortgesetzt

Es sei bedauerlich, dass das Vorhaben an der Stelle nicht umgesetzt werden könne. „Ein weiteres intensiveres Engagement würde hier aber nicht zu einer gelingenden Umsetzung führen“, begründet Konrad J. Haase die Entscheidung. Gleichzeitig möchte das Erzbistum Paderborn an dem Projekt festhalten, der polnisch sprechenden Gemeinde einen weiteren bereits bestehenden Kirchenstandort zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Die Suche nach einem geeigneten Standort wird nun fortgesetzt.

Der jetzigen Entscheidung des Erzbistums Paderborn voraus­gegangen war ein längerer Gesprächs- und Prüfungsprozess aller Beteiligten, um die Verkehrsbelastung im Viertel zu minimieren. Grundlegend war dabei die Bereitschaft der Polnisch Katholischen Mission, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und Fußwege von zentralen vorhandenen Parkplätzen außerhalb des Viertels in Kauf zu nehmen.

Info

Im Erzbistum Paderborn haben mehr als 17 Prozent der Katholiken eine andere Muttersprache als Deutsch oder sind mit einer weiteren Muttersprache neben Deutsch hier aufgewachsen. Für sie gibt es im Erzbistum Paderborn die Gemeinden anderer Muttersprache. Weitere Informationen finden Sie hier!

Weitere Berichte zur katholischen Kirche finden Sie in der aktuellen DOM-Ausgabe. Schauen Sie mal rein, es lohnt sich bestimmt.

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