24.12.2022

Licht am Balkon – Die DOM-Redaktion wünscht gesegnete Weihnachten

Wer einen Hund zu Hause hat, muss auch bei Schmuddelwetter abends noch einen Gang durch die Gemeinde machen. Wenn man erst mal draußen ist, geht es ganz gut – zumal man in der Advents- und Weihnachtszeit, wenn die Leute ihre Wohnungen geschmückt und freundlicherweise die Rollläden nicht heruntergelassen haben, ein bisschen gucken kann. Ob Josef von Eichendorff auch einen Hund hatte und abendliche Gassi-­Runden ihn zu seinen schönen Versen über die verlassenen Straßen inspiriert haben, die so festlich aussehen?

In diesem Jahr kann man allerdings beobachten, dass die Leute Energie sparen. Das ist auch richtig, nicht nur, weil es teuer wird, sondern weil es weniger Energie gibt. So läuft man also durch die Dunkelheit, doch da oben! Ein Balkon an einem Haus, in dem sicher keine reichen Leute wohnen, ist opulent und geschmackvoll erleuchtet (kleine Nebenerkenntnis: Opulent geht auch geschmackvoll!). Einer – oder eine – hat sich getraut und verzichtet nicht. Einer nimmt also eine höhere Stromrechnung auf sich und bringt Licht in die Nachbarschaft. Wie schön!

Sehnsucht nach Licht, Wärme, Geborgenheit und Liebe

Wenn man wüsste, welcher der Briefkästen an der Haustür der Wohnung da oben zugeordnet ist, könnte man zum Dank eine Weihnachtskarte mit Geld einwerfen und sich an den Kosten beteiligen. Aber vielleicht darf man sich auch einfach mal beschenken lassen. Von jemandem, der es gut meint mit seiner Umwelt, das sei ihm unterstellt. Der vielleicht kein Christ ist oder doch, der jedenfalls verstanden hat, worum es in diesen Tagen geht: um die jahrhunderte-, wahrscheinlich jahrtausendealte Sehnsucht des Menschen nach Licht, nach Wärme, nach Geborgenheit, nach – Achtung, es wird kurz kitschig: nach Liebe! Aber das alles ist ja nicht nur eine Sehnsucht, gerade zu Weihnachten wird all das zumindest punktuell wahr. All das gehört sehr wohl zu den Erfahrungen, die wir miteinander machen. Wenn Weihnachten nur ein leeres Versprechen bliebe, müsste man es sofort abschaffen. Aber das ist es nicht. Und wir Christen können der Welt die Begründung dafür liefern.

Wir alle vom Dom – Redaktion, Vertrieb, Anzeigenabteilung, Mediengestaltung und Druck – wünschen Ihnen (und den Menschen hinter dem Balkon da oben) gesegnete Weihnachten und einen ermutigenden Start ins neue Jahr.

Ihre
Claudia Auffenberg

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