Mit Herz und Kopf für Europa
In einem engagierten Vortrag warb der Europa-Abgeordnete Dr. Peter Liese beim Kolping-Forum für die Europäische Union.Foto: Privat
Balve. Eine Stunde engagiertes Plädoyer für Europa, eine Stunde kritische, ehrliche Diskussion mit dem Publikum – so sind auch Veranstaltungen mit politischem Inhalt interessant. Das zeigte das Kolping-Forum in Balve.
Immerhin waren trotz Terminfülle in Balve etwa 34 Zuhörer dem Aufruf vom Kolping-Forum gefolgt und ins gastfreundliche evangelische Gemeindehaus gekommen. Ihnen bot das Mitglied des Europäischen Parlamentes, Peter Liese, umfassende Einblicke.
Am Anfang stand Lieses Bekenntnis, deutlich länger zum Kolpingwerk zu gehören als in der CDU zu sein. In seinem Vortrag lobte er die Gründungsväter der Europäischen Union, die halfen, über 70 Jahre mit verheerenden Kriegen durch über 70 Jahre Frieden in Europa abzulösen. Liese würdigte die vergangenen Leistungen der EU, zum Beispiel, im Jahr 2008 eine weltweite Wirtschaftskrise vermeiden zu helfen. Und ganz konkret zeigte er auch die nahe regionale Unterstützung der EU aus dem LEADER-Programm auf.
Natürlich blieben auch kritische Bemerkungen nicht aus, etwa über unverhältnismäßige finanzielle Förderung von wachsender Agrar-Industrie mit Gülle-Problemen gegenüber der traditionellen Landwirtschaft, zunehmendem Populismus und Nationalismus in zahlreichen europäischen Ländern, großen Problemen, die durch den Brexit auch in unserer Region entstehen könnten, bis hin zur Umsetzung der Pariser Klimakonferenz-Ziele, die eine Reihe von europäischen Ländern schon übererfüllt, während Deutschland noch hinterherhinkt.
Viel Licht also und natürlich auch etwas Schatten! Trotzdem mündete die lebhaft geführte Diskussion am Ende in eine gemeinsam gefühlte Verantwortung: Nur als starkes Bündnis kann sich die EU in stürmischen Zeiten angedrohter Einfuhrzölle oder Vertragskündigungen behaupten, und muss von den Bürgern nicht nur bei Problemen, sondern auch auf den zahlreichen Feldern des Erfolges wahrgenommen und gestärkt werden. Einigkeit herrschte darin, dass der erste Schritt dazu der Gang zu den Wahlurnen am 26. Mai 2019 wäre.