19.06.2020

Nöten der Menschen auf der Spur

Die Regionalleiterinnen der Caritas des Dekanates Südsauerland (von links), Cornelia Heider, Andrea Müller und Conny Behrens, suchen Freiwillige für die ehrenamtliche Arbeit der Caritas. Foto: Lüttecke

Kreis Olpe (ml). Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen wurde auch die Arbeit der mehr als 50 Caritas-Konferenzen im Kreis Olpe gewaltig eingeschränkt.

Für Conny Behrens, zuständige Regionalleiterin für das Gebiet Lennestadt und Kirchhundem, ist das allerdings kein Grund, „die Flinte ins Korn zu werfen“. Sie verkündet voller Zuversicht: „Die Caritas wird bleiben und wir werden weiterhin ansprechbar sein.“ Zwar gehe vieles nicht mehr wie gewohnt weiter, aber man sei erfinderisch und komme damit weiter.

„Wir telefonieren mit den Menschen, schicken WhatsApp-Nachrichten oder werfen den klassischen Brief zur Nachrichtenübermittlung in den Briefkasten“, erzählen die Regionalleiterinnen Cornelia Heider (Olpe, Drolshagen und Wenden) und Andrea Müller (Attendorn und Finnentrop). Das Trio deckt das komplette Dekanat Südsauerland ab.

Jeder kann in Not geraten

Aktuell steht vom 13.Juni bis zum 4.Juli die jahrzehntelang durchgeführte Caritas-Sommersammlung als Haussammlung an. Aber aufgrund der Corona-Bestimmungen kann diese nicht in der bisherigen Form stattfinden. Hausbesuche der Helferinnen und Helfer sollen derzeit nicht sein. Stattdessen wird eine schriftliche Sammlung mittels Spendenbrief von den meisten Caritas-Konferenzen durchgeführt. Darin heißt es unter anderem: „Jede und jeden von uns kann es treffen, unverschuldet in Not zu geraten. Jede und jeder von uns soll darauf vertrauen können, dass er in einer Notlage aufgefangen wird. Zahlreiche haupt- und vor allem ehrenamtlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hierfür unermüdlich im Einsatz.“ Der Brief wird entweder in der Kirche ausgelegt oder als Einlage im Pfarrbrief zu finden sein; je nachdem, auch im Pfarrbüro oder im Hausbriefkasten.

Die Nöte der Menschen sind vielfältig. Es komme zum Beispiel vor, dass aufgrund von Kurzarbeit die Miete nicht mehr bezahlt werden könne, berichten die Regionalleiterinnen. Manchen wird der Strom abgeschaltet. Der Warenkorb ist coronabedingt ausgefallen. Oder durch Krankheit wird viel Geld für Linderungsmaßnahmen, die nicht von der Kasse bezahlt werden, benötigt.

Vielfältige Nöte

Bei der Vergabe von Geldern haben die Caritas-Konferenzen den Vorteil, dass 70 Prozent des Sammelerlöses für die eigene soziale Arbeit vor Ort bestimmt ist. Das macht eine unbürokratische und kurzfristige Einzelfallhilfe möglich. Conny Behrens, Cornelia Heider und Andrea Müller sind jedenfalls überzeugt, dass die Arbeit auch in Zukunft gut weitergehen wird. Viele Hochbetagte helfen heute noch aktiv in der Caritas-Arbeit mit. Aber die Regionalleiterinnen verhehlen nicht, dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht werden. Dabei denken sie unter anderem an Frauen, die nach der Kindererziehung in der Caritas-Arbeit ein sinnvolles Tun sehen.

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