Nötiger Aufbruch
Hinaus aufs offene Meer soll die Kirche nach dem Wunsch des Papstes. Foto: Jörg Trampert / pixelio
Papst Franziskus hat nach der Amazonas-Synode einen Neuaufbruch für die katholische Kirche verlangt. Die Kirche müsse ihre „behaglichen Gestade“ verlassen und in See stechen, „nicht in die sumpfigen Gewässer der Ideologien, sondern aufs offene Meer, wo der Heilige Geist uns ruft, die Netze auszuwerfen“. Dafür gelte es, alte Schemata hinter sich zu lassen und als Kirche arm, missionarisch und synodal zu sein, so der Papst.
Diese deutlichen Worte weisen darauf hin, dass Franziskus Veränderungen in der katholischen Kirche will. Deshalb wird er die Vorschläge der Synode – auch wenn er nicht daran gebunden ist – sicher gerne aufnehmen.
Ein wesentlicher Punkt ist die Weihe von verheirateten Männern. Die Synode schlägt dies für das Amazonasgebiet vor, um den Gläubigen in abgelegenen Regionen die Eucharistie zu ermöglichen. Doch wenn ein solcher Schritt gemacht wird, dann wird das Thema sicher auch auf die gesamte Weltkirche überschwappen.
Während die Aussagen zur Weihe verheirateter Männer sehr deutlich sind, hält sich das Schlussdokument beim Thema Frauen-Diakonat eher zurück. Die Ausführungen sind vage. Allerdings sollen für leitende Funktionen in der Gemeinde auch Frauen ernannt werden.
Ob und wie schnell Papst Franziskus das Abschlusspapier der Synode konkret umsetzen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Auch im Vatikan gibt es immer wieder Widerstände gegen den Kurs des Papstes. Deshalb braucht er breite Unterstützung aus der Weltkirche, damit Querschüsse und Intrigen diesen Papst nicht stoppen können, da eine glaubwürdige, offene und heilbringende Kirche nötiger ist denn je.