Osterbotschaft, die dem Hass trotzt – Klare Worte von Erzbischof Hans-Josef Becker
Gerade in der aktuellen Situation stärke und verbinde die Osterbotschaft die guten Kräfte in der Welt, sagte Erzbischof Becker.
Gerade in der aktuellen Situation mit Krieg und Krisen stärke und verbinde das Geschehen in der Osternacht die guten Kräfte in aller Welt, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker in seiner Osterbotschaft am Ostersonntag im Dom.
Paderborn (pdp/-haus). „Dem fanatischen Hass rücksichtsloser Menschenverächter setzt Ostern 2022 ein entschiedenes Signal des uns von Gott erschlossenen Lebens entgegen. Christen in Ost und West feiern Ostern. Christen in Ost und West verkünden den Glauben an den siegreichen, auferstandenen Christus“, erklärte der Erzbischof und betonte das Gemeinsame: Er hoffe, dass diese gemeinsamen Hoffnungen sich gegen Einschränkungen durch Nationalismus und Fanatismus durchsetzten.
Denn nicht nur Europa sei erschüttert von den Koordinaten, in denen sich die Menschen derzeit leben: „Die Generation vor uns erinnert sich an Gefährdungen, die ähnlich unseren jetzigen Sorgen sind. Die Herausforderungen an die europäischen Staaten wachsen täglich, Hilflosigkeit und Kompetenzgerangel auf politischer Ebene, nicht zuletzt auch unterschiedlich wahrgenommene Solidarität, fördern das Risiko und die Angst der Menschen vor fanatischen und unmenschlichen Zerstörern des Lebens und des Friedens.“
Osterbotschaft: „Christus ist auferstanden!“
Die Auferstehung Jesu sei nicht ein komplizierter Glaubenssatz für Theologen, sie sei eine das Leben ergreifende Wirklichkeit für alle Gläubigen. Es gehe um die zentrale Osterbotschaft „Christus ist auferstanden!“, mit der die Christen rechnen dürfen und in der sie stehen. Erzbischof Becker: „Das Evangelium von Ostern ist eine Botschaft, die unerhört erhaben und ungemein menschlich zugleich ist.“
Ostern stehe gegen alle Angst, hatte Becker in der Feier der Osternacht am Karsamstag deutlich gemacht. Angesichts vieler Verunsicherungen in der Gegenwart wirke das Licht von Ostern wie eine Provokation. Auch in der Kirche seien viele Menschen von „Verletzungen und schweren Wunden“ betroffen. Aber die Kirche sei auf Ostern verwiesen. Ihr Auftrag sei es, mit dem Osterglauben ein Zeichen gegen Verzweiflung zu setzen. Die Verkündigung der Osterbotschaft bleibe trotz aller Kraftlosigkeit und Zweifel „das Fundament unseres Glaubens“.
Alle Getauften seien zum Dienst am Menschen berufen
Vor einer „Selbstsäkularisierung in der Kirche“ durch Diskussionen um das priesterliche Weiheamt hatte Erzbischof Becker zu Beginn der Karwoche in der Chrisam-Messe, bei der die heiligen Öle für die Spendung der Sakramente geweiht wurden, gewarnt. Zugleich betonte er die gemeinsame Verantwortung aller Getauftene. 140 Geistliche aus dem Erzbistum – Teilnehmer am traditionellen Priestertag am Karmontag – hatten im Gottesdienst ihr Weiheversprechen erneuert.
Alle Getauften seien zur Verherrlichung Gottes und zum Dienst am Menschen berufen, so der Erzbischof. Er mache sich Sorgen über die Diskussionen zum Weiheamt: Das geweihte Priestertum stehe nicht in Konkurrenz zum „königlichen Priestertum aller Getauften“. Geweihtes Priestertum und Taufpriestertum hätten beide ihren Ursprung im Priestertum Christi und seien einander zugeordnet.