01.09.2017

Pfarrhaus wird neues Heim für Kinder

Foto: Alexas Foto / pixabay

Hagen. Das leer stehende Pfarrhaus in Hagen-Eilpe wird künftig ein Heim für Kinder aus zerrütteten Familien. Damit ist eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes gefunden worden. Am 10. September 2017 wird das Heim mit einem Tag der offenen Tür seiner Bestimmung übergeben.

von Matthias Nückel

Drei Jahre lang stand das Pfarrhaus neben der Herz-Jesu-Kirche in Hagen-Eilpe leer. Nachdem Pfarrer Bernhard Meschke nach Dortmund gewechselt war, wurde nach einer sinnvollen Nutzung im christlichen Sinn gesucht. Jetzt wurde die Pfarrgemeinde fündig. Das ehemalige Pfarrhaus wird zum Kinderheim.

Träger des neuen Heimes ist der Verein „Kinder- und Ju­gend­hilfe Herzenskinder e. V.“, der im Januar dieses Jahres gegründet wurde. Der Verein engagiert sich in der Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, die zu Hause keine oder nicht ausreichende Hilfe und Unterstützung erhalten. Sie sollen in den „Herzenskinder-Häusern“ einen sicheren Lebensort und feste Bezugspersonen finden.

Entstanden ist der Verein aus der katholischen Jugendarbeit heraus. „Wir haben uns in den Jugendverbänden und bei Veranstaltungen wie dem Weltjugendtag kennengelernt“, berichtet Vorstandsmitglied Volker Dornheim. Dabei habe man die Idee des Vereins „Herzenskinder“ entwickelt. „Wir möchten die Akzente setzen, die wir in der katholischen Jugendarbeit gelernt haben und die sonst in der professionellen Kinderbetreuung fehlen“, betont Dornheim. Die Erziehung orientiert sich am christlichen Menschenbild.

Vier Kinder aus zerrütteten Familien sollen künftig im ehemaligen Pfarrhaus wohnen. Dabei geht es dem Verein „Herzenskinder“ darum, den Jungen und Mädchen eine langfristige Perspektive zu schaffen. „Sie sollen dauerhaft bis zum Erwachsensein in unserem Haus leben“, sagt Volker Dornheim. „Wir möchten die Kinder auch in der Gemeinde und im Stadtteil beheimaten.“ Dadurch könne es möglich werden, den Kindern später eine berufliche Chance zu geben. „Wenn etwa ein Handwerker die Kinder schon kennt, dann haben sie vielleicht die Möglichkeit, eher eine Lehrstelle zu bekommen“, meint Dornheim. Zudem soll aber auch viel Wert auf die Arbeit mit den Herkunftsfamilien gelegt werden.

Betreut werden die Kinder von Volker Dornheim, der auch im Haus wohnen wird, sowie zwei weiteren pädagogischen Fachkräften. „Weil ich im Haus wohne, kann ich die sogenannten Randstunden abdecken“, meint Dornheim. Ein Geschäftsmodell sei das Heim jedoch nicht. „Es ist ein Idealisten-Projekt“, betont der Vereinsvorstand.

Die Kirchengemeinde hat ebenfalls in das Haus investiert. Sie hat einige Umbauten vorgenommen, die für die Kinderbetreuung notwendig sind. Der Verein zahlt an die Gemeinde eine Miete.

Die Mitglieder von „Herzenskinder“ kommen nicht nur aus Hagen und Umgebung, sondern aus ganz Deutschland. Angebunden ist der Verein an den Caritasverband Hagen.

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