Schulen wichtig für Demokratiebildung
Religionsunterricht in einer katholischen Schule in Bonn. (Foto: KNA)
Der Paderborner Erzbischof und Schulkommissionsvorsitzende der DBK, Hans-Josef Becker, hat betont, dass katholische Schulen einen wichtigen Beitrag für die Demokratiebildung leisten könnten. Angesichts von Rechtspopulismus und Verschwörungstheorien sei das auch wichtiger denn je.
Erfurt (KNA). Die katholischen Schulen hätten „mit ihrem Bildungsanspruch auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und christlicher Werte ein besonderes Potenzial und die Chance, dazu beizutragen, dass sich Kinder und Jugendliche als Person entfalten“, sagte der Schulkommissionsvorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Hans-Josef Becker. Dabei gehe es nicht um reinen Individualismus oder einen individuumsbezogenen Ansatz, der auf pure Selbstoptimierung reduziert würde.
Becker räumte ein, mit christlicher Erziehung und Bildung allein sei noch „keine Garantie verbunden, dass nicht doch der eine oder die andere für totalitäre Ideologien anfällig ist“. Auch an katholischen Schulen gebe es Probleme mit Antisemitismus und der Ausgrenzung von Menschen anderer Religionen und Kulturen. „Gerade aus diesem Grund müssen wir uns diesen Themen und Herausforderungen stellen und diese in den Blick nehmen. Der Umgang mit Pluralität und Diversität muss gelernt und eingeübt werden“, so der Erzbischof.
Die gegenwärtige Situation zeige, dass Freiheit und Demokratie eine Demokratieerziehung erforderten, die zur Übernahme von Verantwortung befähige. Für Pädagoginnen und Pädagogen bedeute das, Haltung zu zeigen und demokratische Werte zu vermitteln. „Dabei gilt es, die Sorgen und Ängste der Kinder und Jugendlichen in den Krisensituationen aufzunehmen“, so Becker. „Hier können die Kirchen durch die Schulen einen substanziellen Dienst am Menschen und an der Gesellschaft leisten.“