SkF – Kurz vorm 100. Geburtstag große Sorgen
Irmgard Paul, Leonore Kinkel und Michael Kebekus (v. l.) am alten Dienstwagen des SkF.(Foto: SkF Schwerte)
1899 ist der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) als Fürsorgeverein in Dortmund gegründet worden und seit 1926 gibt es den SkF auch in Schwerte. Vor dem Jubiläum steht fest: Die Arbeit ist wichtiger denn je, aber auch schwieriger als zuvor, fehlen doch die Mitarbeiter.
Schwerte. „Kurz vorm Hundertjährigen wird unsere Arbeit in Schwerte immer noch gebraucht“, sagt Vorstandsmitglied Leonore Kinkel. „Aber wir müssen personell und finanziell dazu in der Lage bleiben.“ Es fehlt aber aktuell an Geld und engagierten Menschen.
Das Kernanliegen ist die soziale Beratung in so ziemlich allen Lebenslagen: Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat ein über Jahrzehnte geschärftes Profil. Das kleine Team im Bürotrakt am Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Marien leistet praktische Lebenshilfe und soziale Arbeit ganz nah an und mit den Betroffenen – aber wie lange noch? Personal- und Finanzsorgen stellen das Fortbestehen des SkF als eigenständiger Frauen- und Fachverband des Deutschen Caritasverbandes in Schwerte infrage.
Es ist schwer, jemanden zu finden …
Nur zwei der eigentlich nötigen drei Vorstandsämter sind besetzt: Leonore Kinkel und Irmgard Paul tragen ehrenamtlich die Last, sparen aber so an hauptamtlicher Geschäftsführung. Dringend müsste der dritte Vorstandsposten besetzt werden, mit einer engagierten katholischen Frau. „So fordert es die Satzung und so ist es prägend für den Verband“, sagt Leonore Kinkel. Es ist schwer, jemanden zu finden …
Und die Corona-Pandemie hat den ohnehin schon schmalen Spendenfluss fast zum Erliegen gebracht. „Im persönlichen Gespräch ist es immer einfacher, Bedarfe zu formulieren“, sagt Michael Kebekus, Sozialarbeiter in Diensten des SkF. Als Einnahmequelle bilden Spenden eine wesentliche Säule für den SkF in Schwerte. Aktuell hat die Stadt gerade eine Kooperation aufgekündigt. Michael Kebekus hatte u. a. für das Jugendamt gearbeitet. Auch diese Einnahme fehlt jetzt.
Die wichtigen Projekte des SkF können sich nicht allein finanzieren, da wäre zum Beispiel die Spielgruppe im Pfarrheim, die Mutter-Kind-Gruppen in den Flüchtlingswohnheimen, die Arbeit gegen Einsamkeit im Alter, das Projekt „Gegen Kinderarmut“ in Schwerte. „Unsere Zielgruppe sind überwiegend Frauen und Kinder“, ergänzt Irmgard Paul.
Prioritäten werden festgesetzt und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet
Jede und jeder, der nicht mehr weiterweiß, kann sich zu den Öffnungszeiten des SkF-Büros an der Goethestraße Rat holen. Auch Jugendliche. Die Problemlagen werden dann erst einmal „aufgedröselt“, Prioritäten werden festgesetzt und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Der SkF hat ein dichtes Netzwerk an Fachverbänden und Experten geknüpft. Diese werden bei speziellen Anforderungen, die nicht durch Beratungen im SkF Schwerte abgedeckt sind, hinzugezogen. Ganz eng wird mit der Pfarrgemeinde St. Marien zusammengearbeitet, der Pfarrgemeinderat ist Bestandteil des Netzwerkes.
„Heiligabend nicht allein“ ist zum Beispiel so eine stadtbekannte, traditionelle Aktion, die der SkF seit vielen Jahrzehnten in enger Kooperation mit der Pfarrgemeinde stemmt, auch die erfolgreiche Senioren-Naherholung „Urlaub ohne Koffer“ war nie ohne den SkF denkbar. Der Arbeitskreis Asyl nimmt die logistische und personelle Hilfe des SkF gern in Anspruch. All dies und noch mehr gerät in Gefahr, wenn der SkF sich nicht mehr finanzieren kann.
Wer spenden möchte, sollte dies auf das Konto IBAN DE55 4415 2490 0000 0142 90 bei der Stadtsparkasse Schwerte tun. Wer ehrenamtlich mithelfen will, die Lage für notleidende Menschen in Schwerte erträglicher zu machen, kann sich an das SkF-Büro in der Goethestraße wenden (Telefon: 16761 oder E-Mail: skf@skf-schwerte.de). Auf der Homepage finden sich weitere Informationen.