Sonderausstellung zu Stonehenge in Herne

Ein Blick auf Stonehenge von Osten. (Foto: LWL)

LWL-Museum für Archäologie zeigt in Herne eine neue Sonderausstellung unter dem Titel „Stonehenge – Von Menschen und Landschaften“. Auf rund 80 Quadratmetern Fläche werden anhand einer Rekonstruktion in Originalgröße neue Forschungsergebnisse zum UNESCO-Weltkulturerbe-Monument vorgestellt.

In der Sonderausstellung treten die Besucher ein in eine Laserscandaten-basierte 1:1-Rekonstruktion des inneren Steinkreises in England. Projektionen ergänzen die Rekonstruktion auf rund 80 Quadratmetern Fläche, die die Landschaft rund um das UNESCO-Weltkulturerbe-Monument zeigen. Eine Lichtinszenierung bildet einen authentischen Tagesverlauf in der Landschaft von Stonehenge nach.

Sonderausstellung liefert neue Erkenntnisse

„Was vielen bisher unbekannt ist, präsentieren Archäologinnen und Archäologen des LWL in der neuen Sonderausstellung“, sagt der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb. „Stonehenge stand nicht allein. Es gibt Parallelen zu unserer Region. Schon 1.000 Jahre früher als in Südengland haben Menschen in Westfalen Gräber aus großen Steinen – sog. Megalithen – errichtet. Diese Megalithen setzen bis heute Marken in der Landschaft – ähnlich wie im Ruhrgebiet die Halden und Trassen der inzwischen ebenso Geschichte gewordenen Steinkohleindustrie.“

Wie haben es die Menschen der Jungsteinzeit geschafft, mit einfachsten Mitteln tonnenschwere Steine über Hunderte Kilometer hinweg zu transportieren? Und warum haben sie die Strapazen auf sich genommen? „Diese offenen Fragen machen die Faszination von Stonehenge aus und das Monument zu einer Ikone, zum Popstar der Archäologie“, sagt Löb. Natürlich könne auch das LWL-Museum für Archäologie nicht alle Rätsel lösen, aber es mache den aktuellen Forschungsstand anschaulich.

Kulturlandschaft auch in Westfalen geprägt

„Der Kern unserer Ausstellung ist nicht Stonehenge als zentrales Monument allein. Uns geht es darum zu zeigen, wie eine ganze Kulturlandschaft sich entwickelt und wie Stonehenge als Höhepunkt dieser Entwicklung gebaut und immer wieder auch umgebaut worden ist“, erklärt LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind. Schon vor Tausenden von Jahren hätten Menschen Monumente errichtet, die die Landschaft dauerhaft markieren und Erinnerungsorte schaffen.

Bei der Entwicklung einer eigenen Prospektionsabteilung kooperierte die LWL-Archäologie mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) in Wien. „Das LBI ArchPro ist europaweit führend auf dem Gebiet. Seit 2017 arbeiten wir mit dem Institut zusammen, um mit moderner Technik westfälische Bodendenkmäler zerstörungsfrei mittels geomagnetischer und hochauflösender Radar-Messungen aufzuspüren“, sagt Prof. Rind.

Weitere Informationen

Im Rahmen der Sonderausstellung konnte das LWL-Museum für Archäologie das British Museum in London für eine Kooperation gewinnen. Die Sonderausstellung „Stonehenge – Von Menschen und Landschaften“ ist bis zum 25. September 2022 in Herne, Europaplatz 1, zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein 320 Seiten starker Katalog, der 34,95 Euro (im Museumsshop 24,95 Euro) kostet.

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